Hermine Feurstein hat in einer Weiterbildung für ehrenamtliche BildungswerksleiterInnen Impulse zu einer guten Arbeit in Teams vermittelt.

Freitag Nachmittag, 14 Uhr. Im Kapuzinerkloster in Feldkirch herrscht eine ausgelassene Stimmung. Dafür sorgt P. Gebhard, der die ankommenden TeilnehmerInnen der Weiterbildung des Katholischen Bildungswerks unter dem Titel "Mit einer Hand kann ich keine Schuhe binden - Impulse zu einer guten Arbeit in Teams" mit viel Humor empfing.

Im Vorraum stand eine Jause bereit. Die Referentin, Hermine Feurstein und der Leiter des Katholischen Bildungswerks, Dr. Hans Rapp, empfingen die TeilnehmerInnen, die sich sichtlich auf den Nachmittag freuten.

Das Ehrenamt ist im Wandel, das ist allen klar. Die Menschen sind mobiler, sie möchten sich nicht mehr so lange binden. Sie möchten sich aber auch engagieren und in diesem Engagement Sinn und Freude erfahren. Und mit anderen Menschen sein. Es geht darum, die Chancen zu nutzen, die sich aus diesem Wandel ergeben. Gleich geblieben sind die Urwünsche der Menschen: Einen  guten Platz zu haben, gestalten zu wollen und persönlich gefragt zu sein. Unterschiedliche Bedürfnisse und Motive gilt es zu sehen und auch bei sich selber wahr zu nehmen, um ein Team gut leiten zu können. 
Agathe beschreibt wie wichtig eine Kultur ist, in der auch Nein gesagt werden darf, so dass die Gefahr der Ausbeutung nicht gegeben ist. Hier sieht sie im Wandel des Ehrenamtes auch eine neue Chance. Gerade die Mischung von unterschiedlichen Menschen mit ihren Charismen und ihrem Streben machen ein funktionierendes Team aus. Wer bin ich im Team? Eher die innovative Ideenbringerin (das Feuer) oder doch eher, die Ausgeglichene, der sich um das Zwischenmenschliche kümmert? (das Wasser).   

Dass Teamarbeit auch hautnah erfahrbar ist, zeigt eine Übung: zu Fünft ist eine Zeichnung zu gestalten. Gar keine einfache Sache. Die Bilder zeigen aber, dass es möglich ist und dass die Arbeit in Teams eben doch mehr als die Summe der Einzelnen ist. Die Qualität der Beziehungen und die Atmosphäre, wie wir miteinander arbeiten, haben in den letzten Jahren an Gewicht gewonnen, da viele im Berufsleben unter Leistungsdruck stehen.

Auch der Wunsch nach einem klaren Nutzen und der eigenen Identität ist spürbar. Wir wollen nicht „für all dies und das auch noch“ zuständig sein. Vielmehr gilt es gute Rahmenbedingungen zu schaffen, sodass Menschen ihr Eigenes  einbringen können und Freude am gemeinsamen Tun finden. Dabei gilt es vielleicht, sich von der Fülle der kleinen Dinge, die  wir immer schon gemacht haben zu lösen  und uns Zeit zu  nehmen um als Team herauszufinden, was uns wesentlich ist.

So erlebte Barbara auf ihrem begleiteten Spaziergang durch ihr Team, wie sehr sie sich mehr Leichtigkeit und eine klare Aufgabenteilung wünscht. Eigene und fremde Ansprüche setzen uns unter Druck. Eigene Werte hingegen machen frei und strahlen aus.

Dieser Nachmittag hat uns motiviert, die Kraft des Teams zu nützen, denn eines ist fix – es macht miteinander viel mehr Spaß und ist leichter.