Die Verantwortlichen von alt jung sein, allen voran Projektleiterin Doris Bauer-Böckle und Dietmar Steinmair, Geschäftsführer des Katholischen Bildungswerk Vorarlbergs, luden am Donnerstagabend zahlreiche Gäste ins Bildungshauses Batschuns ein

Da Coronabedingt im vergangenen Jahr auf eine 20-Jahr-Feier verzichtet werden musste, wurde dieses Jahr die Volljährigkeit begangen. Literarisch begleitet wurde der Abend von der Poetryslamerin Ines Strohmair. Landesrätin Katharina Wiesflecker zeigte sich in ihrer Begrüßung erfreut über das Projekt: „alt jung sein ist eine Erfolgsgeschichte und ein Vorzeigeprojekt, welches direkt und niederschwellig ansetzt. Ich möchte allen danken, die lehrend, begleitend und unterstützend tätig sind. Gemeinsam mit den Organisationen der Kirche hat sich eine professionelle und bewährte Kooperation entwickelt. Die Anzahl der Kurse und der Fortbildungen, die in den vergangenen 21 Jahren angeboten wurden, sind wirklich beeindruckend. alt jung sein ist ein wichtiges zentrales Angebot, um auch im Alter geistig und körperlich fit zu bleiben.“

Pastoralamtsleiter Martin Fenkart betonte in seinem Grußwort: „Ich möchte an dieser Stelle meinen Dank aussprechen. An das Land Vorarlberg, an Landesrätin Wiesflecker für die Unterstützung für alt jung sein über all die Jahre, für die Weggemeinschaft und das gemeinsame Engagement für die Seniorinnen und Senioren, für die finanzielle Absicherung und weit darüber hinaus für jede Hilfe im Netzwerken, damit wichtige Probleme gelöst werden können. Ich danke allen Gönnern und Förderern des alt jung sein-Programms, vor allem den vielen Gemeinden des Landes und natürlich dem Katholischen Bildungswerk, der Pionierin Eveline Pfanner und der aktuellen Leiterin Doris Bauer-Böckle. Und nicht zuletzt danke ich den Erfinderinnen und Erfindern von alt jung sein für diese wunderbare Idee, Menschen zusammen zu bringen, in Freundschaft zu verbinden, sie zu stärken und gesund zu halten, sie zu begleiten, denn daran kann man den christlichen Gott erkennen, dass er den Weg der Menschen mitgeht.“

Die Erfolgsgeschichte alt jung sein begann mit einem im Oktober 1999 erschienen Artikel im KirchenBlatt, der ein Projekt namens „Sima - Selbständigkeit im Alter“ aus Erlangen vorstellte und Christian Kopf, dem Leiter des Bildungshaus Batschuns, ins Auge fiel. Nach einem Treffen im Dezember 1999 mit Walter Schmolly entschlossen sich die beiden, auch in Vorarlberg einen Anstoß für eine moderne Seniorenarbeit auf den Weg zu bringen. Bei ihrer Recherche stießen sie zudem auf ein Projekt namens „LIMA - Lebensqualität im Alter“, dass sich ebenfalls mit diesem Thema beschäftigte. Christian Kopf erinnert sich: „Bei einem Workshop wurde uns das Erlanger Modell vorgestellt, bei dem die Referent/innen auf unsere Fragen eingingen: Wie ist es mit dem Erhalt und Förderung der Selbständigkeit im Alter, wie gelingt es, Raum für Lebensfragen zu öffnen und wie kann Vernetzung einer Solidargemeinschaft gelebt und erlebt werden? Durch diesen Wirkshop waren wir so motiviert, dass wir uns sofort an die Umsetzung eines Vorarlberger Projektes wagten aus dem schlussendlich alt jung sein hervorging. Die fünf Säulen Lebenslanges Lernen, Psychomotorik, Kompetenztraining (dies wurde später mit digitalen Kompetenztraining erweitert), Lebens- und Sinnfragen mit den neuen Herausforderungen eines veränderten Altersbildes sowie der Erhalt und die Schaffung von (neuen) sozialen Netzwerken waren uns von Anfang an wichtig.“

Der 1. alt jung sein-Kurs fand schließlich von Jänner bis Juni 2001 statt und bereits im darauffolgenden Oktober gab es 7 Kurse in Bregenz, Dornbirn, Lauterach und Bludenz. Zudem konnten Materialtaschen angeschafft werden. Im Jänner 2002 ging es mit einem Lehrgang weiter, aus dem ein halbes Jahr später 60 Absolvent/innen hervorgingen, die in mehreren Gemeinden aktiv werden konnten. 2008 wechselte die Hauptverantwortung für das Projekt von der Caritas zum Katholischen Bildungswerk, dies war ein wichtiger Schritt um die Kurse noch besser zu den einzelnen Gemeinden bringen zu können.

Doris Bauer-Böckle konnte am Schluss noch mit beeindruckenden Zahlen aufwarten: Allein im Jahr 2021 wurden 1.128 Veranstaltungen mit 18.745 Teilnehmer/innen durchgeführt.