Was steht denn da auf dem Weg zur Schule für ein neues Gebilde mit Spiegel, Whiteboard und den Aufschriften „ZeitRaffer“ und „ The future“? Wurde hier ein Klassenzimmer etwa einfach ausgelagert? Wenn es nach den Schüler/innen des BORG Egg geht, dann ja. Denn die verlegten ihre Religionsstunde einfach mal schnell mitten in die "ZeitRaffer"-Wanderausstellung zum Diözesanjubiläum.

50 Jahre Diözese Feldkirch, und was war davor? Was, Vorarlberg war nicht immer nur eine Diözese, sondern ein bisschen Chur, ein bisschen Konstanz usw.? Und wie kamen eigentlich diese iro-schottischen Mönche an den Bodensee? Natürlich mussten diese Fragen geklärt werden, und so machten sich Jugendliche vom BORG in Egg kurzerhand auf ins nahe Sozialzentrum, wo die "ZeitRaffer"-Wanderausstellung derzeit Station macht.

Man trifft "Bekannte"

Die Ausstellung zum 50 Jahr-Jubiläum der Diözese Feldkirch lud ein, den Blick zurückzuwerfen auf die geschichtlichen Wurzeln der Kirche Vorarlbergs und Informationen zu sammeln, die für die Jugendlichen interessant und wichtig erschienen. Mit Stolz stieß so mancher auf Geschichten und Geschichtliches, das ihm schon vertraut war,  z. B. auf die Beschreibung des Hl. Gebhard oder Diedo, Ilga und Merbod oder auch der selige Carl Lampert. Das Gesammelte werden die Schüler/innen dann auf kreative Weise im Unterricht präsentieren.

Und dann der Blick in die Zukunft

Der kirchengeschichtliche Unterricht in einem sakralen Raum – die Wanderausstellung ist im Egger Sozialzentrum in der dortigen Kapelle aufgebaut – ließ wohl unbewusst mitklingen, dass Kirche im Kern zuerst einmal mit persönlicher und in Folge dann auch mit gemeinschaftlicher Spiritualität und Mystik zu tun hat. Diese kann und soll dann auch zu persönlichem Engagement im konkreten alltäglichen Leben führen. Ganz in diesem Sinne waren die Jugendlichen nach der historischen Rückblende eingeladen, ihren Blick in die Gegenwart und Zukunft zu richten und der Frage nachzuspüren, was für sie im Leben wichtig ist. Die Vielfalt ihrer schriftlichen Statements und die besinnliche Atmosphäre beim "Pavillon 50", dem zur Ausstellung gehörenden, interaktiven Container, lassen positiv und hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.

Benedikt Lang und Hanspeter Sutterlüty / Religionslehrer am BORG Egg / red.