50 Jahre Diözese Feldkirch aus ganz persönlicher Sicht - in den "Ansichten" am 8. Dezember um 11 Uhr und online bei Radio Vorarlberg.

Damals, vor 50 Jahren, wurde die Diözese Feldkirch eigenständig. In "Ansichten - Zu Gast bei ORF Radio Vorarlberg"  erzählen fünf Menschen aus ganz persönlicher Sicht wie sie 50 Jahre Diözese Feldkirch  erleb(t)en.

Gertraud Lässer: „Wir hatten in der Diözese die Chance einen sehr offenen Religionsunterricht anbieten zu können.“
Gertraud Lässer war Religionslehrerin. Sie ist in Dornbirn in einer katholischen Familie aufgewachsen. Später wurde sie ehrenamtliches Mitglied in diversen kirchlichen Gremien. Bemerkenswert war sicher, als sie als Frau 1997 für vier Jahre geschäftsführende Vorsitzende des Pastoralrates wurde. Gertraud Lässer ist verheiratet und Mutter  von vier Kindern: Augenscheinlich wurde ihr der Aufbruch in der Diözese und der Umbruch in der katholischen Kirche nach dem 2. Vatikanischen Konzil, als die Bagger die Dornbirner Stadtpfarrkirche St. Martin ausräumten und letztlich der Altar in dessen Mitte stand und das Gottesvolk seinen Platz um den Altar herum hatte.
        
 
Sr. Clara Maier: „Das Angebot der Kirche für das Gespräch mit Betroffenen und Angehörigen im Krankenhaus ist etwas ganz Wichtiges.“
Sr. Clara Maier leitet seit November 2018 die Krankenhausseelsorge im LKH Bregenz und koordiniert auch die Heimseelsorge im Bregenz. Sr. Clara war Arbeitslehrerin sowie Erzieherin, ehe sie 1986 Mitglied der Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern vom hl. Kreuz (Kreuzschwestern) wurde. Die katholische Kirche lernte sie durch ihre ehrenamtliche Mitarbeit  in der Dompfarre in Feldkirch mit Kinderarbeit, Jungscharbegleitung und Gottesdienst-Gestaltung kennen. Sr. Clara Maier war über mehrere Jahre in der Seelsorge in Bregenz Mariahilf und später im Seelsorgeraum Bregenz tätig.
 
Rainer Büchel: „Für meine Arbeit ist es nicht wichtig, ob Menschen eine Beziehung zur Kirche haben, sondern, ob ich mich mit diesen Menschen verbunden fühle.“
Der HTL–Absolvent hat Telematik in Graz studiert, bis er 2010 zum Priester geweiht wurde. Rainer Büchel versprüht für Diözese und Kirche einen „schonungslosen“ Optimismus. Er mag die Menschen und auch seine Arbeit. Zwei Drittel seines Tuns lebten von Beziehungsgeschichten: in Tauf-, Trauungs-und Trauergesprächen und in vielen Sitzungen. Rainer Büchel ist Pfarrer in Götzis und Altach.
 
Michael Fliri: „Katholische Studenten sahen in der Errichtung eine Machtdemonstration und beurteilten die Diözese als einen aus der Zeit gefallenen pompösen Akt.“  
Er erinnert an eine Demonstration mit Transparenten bei der Diözesanerrichtung am 8. Dezember 1968. Das von Michael Fliri verfasste Jubiläumsbuch „Mission Vorarlberg“, wurde ein umfangreiches Werk zur Geschichte des Christentums zwischen Bodensee und Arlberg. Der Historiker und Musikwissenschaftler leitet Diözesanarchiv und – bibliothek und weiß das Gespräch mit interessanten Details aus der Diözesangeschichte anzureichern. Seiner Leidenschaft für Musik frönt Michael Fliri als Chorleiter und Organist in Weiler sowie als Leiter des renommierten Basilikachores Rankweil.
 
Elmar Simma: „Die Ausgegrenzten sind der kostbarste Schatz der Kirche. Egal welcher Kirche oder Konfession sie angehören“.  
Für ihn sei Seelsorge wesentlich Beziehungsarbeit. Der Dienst am Menschen, das Anteilnehmen und die Gemeinschaft mit den Menschen kommen seinem Gefühl nach zu kurz, klagt Simma.
Bei der Diözesanerrichtung 1968 war er bereits vier Jahre als sogenannter Jungpriester im Amt;  Nach seiner Primiz in der Basilika Rankweil war er mehrere Jahre in der Stadtpfarrkirche St. Gallus in Bregenz als Kaplan tätig. Diese Zeit war für die Jungpriester voll positiver Spannung, weil sich die Moderne in der Kirche Raum schuf. Dies sei mit vielen Diskussionen und Fortbildung für die „neue“ Seelsorge einhergegangen.

Sendetermin: 8. Dez. 2018 um 11.00 Uhr und online zum Nachhören bei Radio Vorarlberg.

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