Eigentlich ist der "Welttag der Armen" ja erst im November. Weil Papst Franziskus aber ein fleißiger Mann ist, gibt es die dazugehörige Botschaft schon jetzt - und was der Papst am 18. November auf der Agenda hat, wissen wir auch schon.

Man kann nicht oft genug auf das Thema hinweisen, betrifft es doch Menschen auf der ganzen Welt. Das sieht Papst Franziskus auch so, schließlich war er es, der vor drei Jahren den 18. November als "Welttag der Armen" ausrief. Und wie man in Zeiten der WM so schön sagt: er bleibt am Ball.

Und jetzt: Hinhören!

In seiner Botschaft ruft er die Gläubigen dazu auf, sich im Einsatz gegen Armut mit anderen zusammenzutun und dabei nicht sozialem Geltungsdrang nachzugeben. "Was wir brauchen, um ihre Stimme zu erkennen, das ist die Stille des Hinhörens. Wenn wir selbst zu viel reden, werden wir es nicht schaffen, sie anzuhören. Ich befürchte, dass viele und sogar verdienstvolle und notwendige Initiativen häufig mehr darauf ausgerichtet sind, uns selbst zu gefallen, als darauf, den Schrei des Armen wirklich wahrzunehmen", so der Papst.

Und er geht noch weiter: "Wie kommt es, dass dieser Schrei, der zum Angesicht Gottes aufsteigt, nicht zu unseren Ohren zu gelangen vermag und uns gleichgültig und untätig lässt? An einem Welttag wie diesem sind wir zu einer ernsthaften Gewissenserforschung aufgerufen, um uns darüber klar zu werden, ob wir wirklich fähig sind, auf die Armen zu hören", betont Franziskus.

Geste der Selbstlosigkeit reicht nicht

Viele Menschen seien Gefangene einer egozentrischen Kultur und meinten, "dass eine Geste der Selbstlosigkeit ausreichen könne, um zufrieden zu sein, ohne sich direkt verpflichten zu lassen". Dazu ruft der Papst die Kirche und ihre Gemeinden auf, wie im vergangenen Jahr konkrete Möglichkeiten der Begegnung mit bedürftigen Menschen zu schaffen, um aus erster Hand zu erfahren, wie diese die Welt und die Menschen um sie herum erleben.

"Wahrscheinlich" sei der Welttag der Armen "wie ein Tropfen Wasser in der Wüste der Armut", so der Papst. Dennoch könne er ein "Zeichen des Mitfühlens mit jenen in Not sein, damit sie die aktive Anwesenheit eines Bruders und einer Schwester spüren. Was die Armen brauchen, ist nicht ein Akt des Delegierens, sondern das persönliche Engagement jener, die ihren Schrei hören."

Der 18. November

Papst Franziskus selber wird am 18. November mit Flüchtlingen, Obdachlosen, Sozialhilfeempfängern und Alten im Petersdom eine Messe feiern. Anschließend isst er in der vatikanischen Audienzhalle mit rund 3.000 Armen zu Mittag. In Rom selber soll zudem vor dem Petersplatz vom 12. bis 18. November ein Zeltdorf mit Gesundheitsdiensten aufgebaut werden, in dem medizinische Experten Bedürftigen ihre Dienste anbieten. (red/kathpress)

Die Botschaft von Papst Franziskus zum Welttag der Armen zum Nachlesen finden Sie hier