Papst Franziskus hat schon mit der ein oder anderen Aktion für Aufsehen gesorgt. Vor drei Jahren hat er zum Beispiel den "Weltgebetstag gegen Menschenhandel" eingeführt. Rund 45 Millionen Opfer soll es Schätzungen zufolge weltweit geben. Und auch wenn schon viel geschehen sei, so bleibe noch mehr zu tun "um das Bewusstsein dafür in der öffentlichen Meinung zu schärfen", so Papst Franziskus.

Der 8. Februar ist der Weltgebetstag gegen Menschenhandel. Das war nicht immer so. Papst Franziskus hat ihn vor drei Jahren, also am 8. Februar 2015, eingeführt - dem Gedenktag der sudanesischen Heiligen Josephine Bakhita, deren Todestag sich heuer zum 170. Mal jährt. Die 1868 in Darfur/Sudan geborene Landespatronin des Sudan wurde als neunjähriges Mädchen in die Sklaverei verschleppt und später befreit. Nach ihrem Eintritt in die Kirche schloss sie sich dem Orden der Canossa-Schwestern an und wirkte bis zu ihrem Tod in Italien. Sie starb am 8. Februar 1847 in Schio bei Venedig und wurde am 1. Oktober 2000 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen.

Im Fokus: Kinder

In einem Hirtenwort aus Anlass des Anti-Menschenhandels-Tags erinnern die Bischöfe der Länder des südlichen Afrika (Southern African Catholic Bishops' Conference/SACBC) an Josephine Bakhita und die in Afrika weiterhin verbreitete Sklaverei. Viele Mädchen, Buben, Männer und Frauen seine weiterhin dieser "barbarischen Erfahrung ausgesetzt", so die Bischöfe. Am 8. Februar solle aber nicht nur für die Opfer gebetet werden, sondern auch "für die Bekehrung der Täter, der Agenten dieser furchtbaren Praxis".

Offene Wunde unserer Zeit

Letztes Jahr erinnerte Papst Franziskus daran, dass der Menschenhandel eine "der schmerzhaftesten offenen Wunden unserer Zeit" ist, "eine moderne Form der Sklaverei, die die gottgegebene Würde des Menschen in so vielen unserer Brüder und Schwestern verletzt und ein wahres Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellt.“ In seinen Worten an die Ordensleute verurteilte der Papst erneut das perfide Milliardengeschäft, das laut Schätzungen über 45 Millionen Opfer weltweit betrifft.

Und er erinnerte erneut daran, wie wichtig eine Vernetzung der gegen Menschenhandel engagierten Institutionen und Akteure ist. Viel sei bereits dafür getan worden, um den Ernst und die Ausbreitung des Phänomens bekannt zu machen, so der Papst: „Viel mehr bleibt aber noch zu tun, um das Bewusstsein dafür in der öffentlichen Meinung zu schärfen und um eine bessere Koordination der Anstrengungen seitens der Regierungen, der Justizbehörden, der Gesetzgeber und der Sozialarbeiter zu erreichen.“ (red/kathpress)