Zweimal im Jahr – zu Weihnachten und zu Ostern feiert Bischof Benno Elbs mit den Insassen der Justizvollzugsanstalt Feldkirch einen Gottesdienst in der Kapelle des Hauses. Doch Corona macht auch vor dem Gefängnis nicht Halt - und so war heuer vieles anders als sonst.

Normalerweise wird der Gottesdienst von einer kleinen Musiker- oder Gesangsgruppe begleitet. Normalerweise findet ein Gottesdienst für alle statt. Und normalerweise kann der Bischof die Geschenke in Form von Keksen und Weihnachtskarten selbst übergeben. Aber im Jahr 2020 ist eben nichts normal - und so durfte auch nur eine kleine Abordnung den Bischof Anfang dieser Woche ins Gefängnis begleiten: Seelsorger Gerhard Häfele, Br. Matthäus und die Instrumentalistin Ilka Sinn. Sie ist nicht zum ersten Mal beim Gottesdienst in der JVA dabei und berichtet, wie es heuer war:

"Warten auf Einlass in die Justizvollzugsanstalt, Notenbeutel, Pass, Handy – möglichst wenig mitbringen, es wird kontrolliert – alles wie immer. Na ja, fast wie immer. 

Corona-Fragebogen ausfüllen und Temperatur messen beim Einlass. Zwei Gottesdienste direkt hintereinander, weil nur ganz wenige auf einmal teilnehmen dürfen, nicht singen und Abstand, Abstand, Abstand.

Und dann, Menschen, die ganz versammelt sind, mitbeten, bei der Ansprache des Bischofs hätte man eine Stecknadel fallen hören. Die Botschaft „Fürchte dich nicht, Gott macht sich nicht aus dem Staub!“ Gerade jetzt, wo Nahestehende gezwungenermaßen weit weg sind.

Oben auf der Empore sitzen zwei Männer die ganze Zeit schon mit gefalteten Händen, ganz offensichtlich zutiefst berührt, versunken, betend.

Und am Schluss: Der Bischof kündet die Weihnachtsgeschenke an: feine Kekse – super.

Die größere Reaktion kommt auf das Kuvert mit zwei Weihnachtskarten und Briefmarken, „vielleicht haben Sie jemanden, dem Sie einen Weihnachtsgruß schicken möchten“."