Grußbotschaft zum Ramadan-Ende (8. September 2010): Hinter Konflikten steht oft Manipulation der Religion für politische Zwecke

Vatikanstadt (KAP) Der Vatikan hat die Muslime zur gemeinsamen Überwindung der Gewalt zwischen Anhängern verschiedener Glaubensrichtungen aufgerufen. Hinter den Konflikten stehe oft eine Manipulation der Religion für politische Zwecke, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Grußbotschaft zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan. Auch ethnische und religiöse Diskriminierung sowie soziale Ungerechtigkeit seien für Gewalt zwischen und innerhalb von Glaubensgemeinschaften verantwortlich. Die in rund 30 Sprachen verbreitete Botschaft trägt die Unterschrift von Kardinal Jean-Louis Tauran, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates für interreligiösen Dialog.

Die Regierungen sollten mit den Mitteln des Rechts die Urheber der Gewalt stoppen, forderte Tauran. Zugleich müssten "gerechte Gesetze" die Gleichheit aller Menschen ohne Rücksicht auf ethnische oder religiöse Herkunft garantieren. Weiter mahnt das Schreiben zu einer Erziehung zu Respekt und Dialog. Die religiösen Autoritäten selbst, aber auch Schulbücher hätten auf eine "objektive Darstellung der Religionen" zu achten.

Die Christen seien den Muslimen in den Tagen des Ramadan besonders nahe, schrieb Tauran. Er hob die Verdienste des Gebets, des Fastens und der Hilfe für Bedürftige hervor. "Gott wird es an Lohn für diese Mühen nicht mangeln lassen", so der Kardinal.

Linktipps
_ Website des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog
_ Wikipedia-Artikel "Ramadan" und "Fest des Fastenbrechens"

(Quelle: kathpress. Bild: flickr.com)