Frieden für die ganze Welt - "angefangen beim geliebten und gequälten Syrien, dessen Bevölkerung erschöpft ist von einem schier endlosen Krieg" - darum betete Papst Franziskus gemeinsam mit zehntausenden Gläubigen und Touristen am Ostersonntag.

Schon allein das Großaufgebot an Anti-Terror-Einheiten und Spezialkräften der Polizei veranschaulichten an diesem Ostersonntag die Relevanz der Osterworte von Papst Franziskus. Er appellierte an die "Gewissen aller politischen und militärischen Verantwortungsträger, auf dass die fortschreitende Vernichtung sofort beendet, das humanitäre Völkerrecht respektiert und der Zugang zu der von diesen unseren Brüdern und Schwestern dringend benötigten Hilfe erleichtert wird".

Dialog und gegenseitigen Respekt

Das Gebet gelte weiters der Versöhnung im Heiligen Land, "das auch in diesen Tagen durch offene Konflikte heimgesucht wird, die die Zivilbevölkerung nicht verschonen". Der Papst forderte für Israel, Palästina und Jemen "Dialog und gegenseitigen Respekt", der "alle Spaltung und Gewalt überwinden" solle. Besorgt äußerte sich Franziskus weiters über die Bürgerkriegs-Situationen im Kongo, in Südsudan und der Ukraine sowie über die Spannungen um Nordkorea. "Wir bitten für die Koreanische Halbinsel um Früchte des Dialogs, damit die laufenden Gespräche Harmonie und Frieden in der Region fördern", sagte er im Blick auf das erwartete Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Staatschef Kim Jong-un.

Gerechter, friedlicher und menschlicher Weg

Ausführlich ging der Papst auf die Situation im autoritär regierten Venezuela ein, von wo bereits Hunderttausende in die Nachbarländer Kolumbien und Brasilien geflüchtet sind: "Wir beten um Früchte des Trostes für das venezolanische Volk, das - wie ihre Hirten geschrieben haben - im eigenen Land wie 'in der Fremde' lebt. Möge es in der Kraft der Auferstehung Christi, unseres Herrn, einen gerechten, friedlichen und menschlichen Weg aus der politischen und humanitären Krise finden, in der es steckt. Möge den Söhnen und Töchtern des Landes, die ihre Heimat verlassen müssen, Aufnahme und Unterstützung zuteil werden."

Im Anschluss an die Ansprache spendete der Papst vom Balkon des Petersdoms aus den traditionellen Segen "Urbi et orbi" - "der Stadt Rom und dem Erdkreis". Der Segen wurde von 160 Fernseh- und Rundfunksendern, darunter der ORF, weltweit übertragen. (red/kathpress)