57,44 Jahre oder 62.899 Arbeitstage oder 503.198 Stunden. So viel leisteten jene 404 österreichischen Volontärinnen und Volontäre, die im vergangenen Jahre mit einer von 36 Entsendeorganisationen für einen Freiwilligendienst ins Ausland gingen.

Für jeden Einzelne/n von ihnen bedeutet das eine durchschnittliche Einsatzlänge von 8,4 Monaten bei einer 37-Stunden-Woche. Mit anderen Worten: viel!

Und es werden immer mehr: Auch 2017 konnte man die Zahl der Freiwilligen um sechs Prozent steigern, erklärt WeltWegWeiser, die Servicestelle für internationale Freiwilligeneinsätze von Jugend Eine Welt, in einer Aussendung.

„Ich freue mich, dass immer mehr junge Menschen einen Einsatz wagen. Denn von einem Auslandsaufenthalt kommt man mit neuen Ideen und Impulsen zurück“, ist Martin Ledolter, Geschäftsführer der Austrian Development Agency (ADA) überzeugt: „Horizonterweiterung ist wichtig, weil wir es nur gemeinsam schaffen werden, die Welt für alle zu verbessern.“ Die ADA unterstützt die Plattform WeltWegWeiser finanziell und förderte 2017 insgesamt rund 200 Freiwilligeneinsätze mit 580.000 Euro.

Jung, schlau, weiblich?

Obwohl rund zwei Drittel der Freiwilligen weiblich sind und 84 Prozent nicht älter als 25 Jahre, gibt es immer wieder auch ältere VolontärInnen. 2017 reichte die Spannbreite bis 73 Jahre!

Die am stärksten frequentierten Einsatzländer seien Uganda, Ecuador und Kenia. „Ein Großteil der Einsätze findet in Regionen statt, wo besonders viele Menschen in Armut leben“, erklärt Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt. Dort engagierten sich die VolontärInnen vor allem sozialen Projekten mit Kindern und Jugendlichen und in der Bildungs- und Menschenrechtsarbeit.

Nachhall in der Heimat

Besonders positiv findet Heiserer, dass viele Freiwillige sind auch nach ihrem Einsatz in Österreich aktiv seien: „So tragen sie mit ihren internationalen Erfahrungen eine verbindende und friedensstiftende Botschaft in unsere Gesellschaft.“

Manche bleiben gleich daheim: Jedes Jahr entscheiden sich 100 junge VorarlbergerInnen für ein freiwilliges Sozialjahr im Ländle, berichtet die Caritas Vorarlberg in einer Aussendung. Wenn sich Ausbildungswahl 1 als suboptimal erwiesen hat, zum Beispiel, oder wenn es noch überhaupt keinen guten Plan gibt für das Leben nach der Schule – oder weil man einfach erstmal was Richtiges tun will, bevor man wieder auf Jahre in den Mühlen von Uni und Co verschwindet.

Die Arbeit mit Kindern, Menschen mit Beeinträchtigung oder psychischen Erkrankungen, mit Flüchtlingen oder Langzeitarbeitslosen sei auch ein idealer Realitätscheck für alle die, die überlegen, später „irgendwas Soziales“ zu machen. Die Koordination der Einsätze und Begleitung durch die Sozialen Berufsorientierung Vorarlberg hilft dabei – u. a. durch wöchentliche Kursbegleitung für die Teilnehmenden, bei der gemeinsam mit Fachreferenten die praktische Arbeit reflektiert.

Ready, steady, go!

Für 2018 gibt es noch freie Plätze! Über das freiwillige Sozialjahr in Vorarlberg und seine Anrechenbarkeit als Zivildienst informiert Projektleiterin Elisabeth Geser von der Sozialen Berufsorientierung Vorarlberg (T 0664/8240141, elisabeth.geser@sbov.at, www.sozialesjahr.at).

Umfassende Informationen rund um den Freiwilligendienst im Ausland bietet www.weltwegweiser.at

Quelle: Jugend Eine Welt / Caritas Vorarlberg / red