Noch nie hat die Kaplan Bonetti gGmbH so viele Menschen beherbergt, beschäftigt und sozial betreut wie 2017. Die Gründe sind auch politisch...

1401 betreute Haushalte in der Beratungsstelle, 331 beherbergte Personen in den Wohnprojekte, 225 Beschäftigte in den Arbeitsprojekten, knapp 11.000 Beratungsstunden. In fast allen Bereichen verzeichnen die Kaplan-Bonetti-Sozialwerke 2017 Zuwachs. Was in jedem anderen Unternehmen die Sektkorken knallen ließe, stimmt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kaplan Bonetti gGmbH nachdenklich.

Soziale Marktwirtschaft geht anders

„Immer mehr Menschen haben mit den rasant steigenden Wohn- und Lebenskosten zu kämpfen. Stagnierende Löhne und Kürzungen von Sozialleistungen durch die Bundesregierung verschärfen ihre Situation zusätzlich“, sagt Geschäftsführerin Cornelia Matt.

In der Beratungsstelle sei das besonders spürbar: Von den steigenden Fixkosten und Mieten seien vor allem Mindestpensionsbezieher und Frauen mit geringen Einkommen betroffen, die aufgrund von Kinderbetreuungszeiten keine durchgehenden Berufsjahre vorweisen können. Zwar sei der Aufschwung am Arbeitsmarkt spürbar, so Leiter Michael Hämmerle, aber die Lage am Wohnungsmarkt sei nach wie vor prekär.

Vor allem für die, die gar kein Dach mehr über dem Kopf haben: 331 Wohnungslose (+ 13% ggü. 2016) suchten für insgesamt 33.670 Nächtigungen vorübergehend Unterschlupf im Bonetti-Wohnhaus und in den Notschlafstellen. „Erfreulicherweise ist die Aufenthaltsdauer der Bewohner aber gesunken. Wir arbeiten intensiv daran, die Menschen zur Selbstständigkeit zu ermutigen“, erklärt Matt.

Ein Silberstreif am Horizont...

Dabei helfen auch die unternehmenseigenen Arbeitsprojekte: 212 TransitmitarbeiterInnen erhielten 2017 die Chance sich in Sparten wie Tischlerei, Reinigung oder Altmetallverwertung, durch Lohnarbeiten und Außendienstleistungen wie Gartenpflege für eine feste Arbeitsstelle in Vorarlberger Unternehmen zu qualifizieren. 13 Personen werden permanent beschäftigt. Insgesamt konnte man das Angebot um 85 Plätze aufstocken – ein Grund zur Freude.

Und noch etwas gab es zu feiern: Zum 60-jährigen Bestehen beschenkte sich das Sozialunternehmen 2017 mit einer großen Feier und einem runderneuerten Corporate Design. Das ist inzwischen auch regelmäßig am Markt in Dornbirn zu sehen, wo ein Stand über die Arbeit der Kaplan Bonetti gGmbH aufklärt: „Wir wollen Berührungsängste abbauen und für mehr Verständnis sorgen für jene, die in der Gesellschaft keinen Platz mehr haben“, begründet die Geschäftsführerin die Initiative. Spendeneinnahmen in Höhe von 56.747,69 Euro honorieren das Engagement.

Mehr dazu

Jahresbericht 2017 (PDF) »
www.kaplanbonetti.at

Quelle: Kaplan Bonetti gGmbH / red