Am Samstag ist Internationaler Weltladentag – und die Chance, auch ein Zeichen gegen Kinderarbeit zu setzen. Auch hier im Ländle!

Nur ganz kurz: Ihr Kaffee? Der Zucker dazu? Das Stück Schokolade? Oder Ihre Jeans? Können Sie uns sagen, woher das alles kommt und ob Sie sicher sind, dass es bei der Herstellung mit rechten Dingen zugegangen ist? Dass also kein Kind hat buckeln müssen, dass keine Arbeiter/in ihr Leben hat aufs Spiel setzen müssen, weil „Sicherheit“ oder „Menschenwürde“ in der Produktion keine Rolle spielen?

Kinderarbeit überall

Vermutlich sind Sie nicht sicher, richtig? Können es auch kaum sein: 138 Produkte aus 74 Länder hat das U.S. Department of Labor in einem im September 2018 veröffentlichten Bericht als „hoch verdächtig“ identifiziert, wenn es um illegale Kinderarbeit geht. Das betrifft vor allem Gold, an dessen Gewinnung Kinder in 21 Ländern beteiligt waren, Ziegelsteine (Kinderarbeit in 19 Ländern), Zuckerrohr und Kaffee (je 17 Länder), Tabak (16 Länder), Baumwolle (15 Länder), Fisch (11 Länder), Reis (9 Länder) und Kakao (7 Länder). Betroffen sind aber auch Bananen, Tee, Textilien, Schuhe, Schmuck, die „Klassiker“ Teppiche und Feuerwerkskörper, makabarerweise Spielzeug oder im Bergbau gewonnenen Materialien wie Natursteine, Kohle und Metalle, darunter das für Smartphone-Akkus und Elektroautos benötigte Kobalt.

Ungut? Stimmt. Die Macher der Studie haben noch genau hingeschaut: So wurde Kinderarbeit in der Haselnussindustrie zwar nur in der Türkei nachgewiesen, diese gilt jedoch als Weltmarktführer für Haselnüsse. Sprich: Die Nussnougatcreme auf Ihrem Frühstückstisch verdanken Ihre Kinder möglicherweise der Plackerei Gleichaltriger. Und den Kakao auch.
Das müsste nicht so sein. Denn Kaffee, Zucker, Schokolade und T-Shirts bekommen Sie auch mit Unbedenklichkeitsgarantie. Und zwar nicht nur, was Kinderarbeit betrifft, sondern auch, was die Ausbeutung „ausgewachsener“ Erzeuger angeht. Der Weltladen Ihres Vertrauens freut sich auf Ihren Besuch!

Sie haben es in der Hand!

Weltladentag 2019Besonders am 11. Mai, dem Internationalen Weltladentag, der jedes Jahr am 2. Samstag im Mai „gefeiert“ wird. Auch im Ländle laden viele der insgesamt 17 Weltläden zu besonderen Aktionen in und um ihre Geschäftsräume:
In den Weltläden in Bregenz, Wolfurt und Schruns gibt’s neben Infos zur heutigen Kampagne „Fair? Zukunft für alle. Jetzt!“ feine Schokolade, in Lustenau zusätzlich in Kooperation mit dem parallel stattfindenden Fahrradmarkt Gratis-Kuchen und –Kaffee. In Dornbirn spielen John Gillard und die Sambagruppe „Rhythm Attac Bodensee“ auf, in Bludenz erleben Sie zwischen 10 Uhr und 11:30 Uhr den Mitmach-Zirkus mit Sarah Bont von Zack & Poing. In Rankweil steht man am Wochenmarkt, in Götzis erwarten Sie Gewinnspiele, Kinderprogramm und Verkostungen.

„Wir wollen Ihnen zeigen, dass Fairness lebbar ist“, erklärt Gudrun Dantner, Geschäftsführerin der ARGE Weltläden, „und dass es gerade in einer Zeit, in der viele eine Ohnmacht verspüren, möglich ist wirksam zu werden.“
Eine Möglichkeit sei, sein Konsumverhalten kritisch zu hinterfragen – und auch vermeintliche Angebote genauer unter die Lupe zu nehmen, Stichwort: „Kann ein Produkt wirklich so günstig sein?“ Langfristig hätten alle mehr davon, wenn in Qualität investiert würde, die länger hält, was sie verspricht, als unseren Planeten mit einer Wegwerfmentalität an den Rande des Kollapses zu treiben. Die Erde wird es danken – und die ProduzentInnen auch.

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