Am Freitag, den 20. April 2012 wehte ein ganz besonderer Wind durch das BORG Egg. Ein Wind des Miteinanders, der Akzeptanz, der Gemeinschaft und der Toleranz. Denn es war auch ein ganz besonderer Tag: Der Tag der Toleranz.

Lariassa und Marianna Nenning

Die SchülerInnenvertretung, die dieses Ereignis organisiert hatte, meint dazu: “In unserer Gesellschaft werden oft zu schnell Urteile über Menschen gefällt, deren Hintergründe und Kultur wir nicht kennen. Ohne sich genauer mit den Menschen auseinanderzusetzen, werden dann Vorurteile in die Welt hinausgetragen. So werden oft Menschen mit anderen Wurzeln und anderen Kulturen diskriminiert und ausgegrenzt.“ Ihre Überzeugung ist, dass Schule ein Ort ist, in dem aktiv gegen Rassismus gearbeitet werden sollte. Denn besonders auch unter Jugendlichen ist Rassismus stark verbreitet.

So wurden von ihnen sechs ReferentInnen mit Wurzeln in verschiedenen Ländern wie der Türkei, Tschetschenien, Kongo und China an die Schule eingeladen, um dort den SchülerInnen ihre persönliche Geschichte und ihre Erfahrungen mit diesem „Fremdsein“ in Österreich zu erzählen. Die Erwachsenen gingen offen auf die Fragen der SchülerInnen ein, die über Unterschiede von Österreich zu ihrem Herkunftsland, über den Empfang in Österreich, bis hin zu „Wie haben Sie die Sprache gelernt?“ reichten.

Unter den ReferentInnen waren unter anderem Landtagsabgeordnete Vahide Aydin oder auch der Komponist Murat Üstün. Frau Aydin meinte zu diesem Projekt:„Ich finde es sehr gut, dass diese Thematik auch an Schulen behandelt wird! Dieses Projekt setzt Impulse für mehr Offenheit, die die SchülerInnen dann auch außerhalb der Schule weitertragen.“ Auch eine Lehrerin, eine Übersetzerin, ein Student und eine Managerin waren anwesend und gestalteten die Vortragseinheiten spannend und abwechslungsreich und verliehen jedem der sechs Räume das gewisse Etwas.

In sechs weiteren Räumen des Schulgebäudes hatten die SchülerInnen die Option, Workshops der Aktion kritischer SchülerInnen zu den Themen Vorurteile und österreichische Migrationspolitik sowie Filmvorführungen zu besuchen, oder auch sich im Religionsraum intensiv mit dem Thema Migration und Religion zu beschäftigen oder sich im Zeichensaal künstlerisch mit Rassismus auseinanderzusetzen.

Die LehrerInnen begleiteten die ReferentInnen und moderierten die Räume. In fünf Einheiten zu je 40 Minuten war es den rund 235 SchülerInnen möglich, fünf der zwölf Angebote zu nützen. Sie zeigten sich sichtlich begeistert von dem Projekt und manch einer hätte noch gerne mehr Geschichten gehört. Auch die ReferentInnen lobten das Interesse der Jugendlichen und die Organisation der SchülerInnenvertretung. Die Schulsprecherin Larissa Nenning war glücklich über die positiven Rückmeldungen und hofft, dass dieses Projekt Früchte trägt und mehr Offenheit in den Köpfen und Herzen der Jugendlichen gegenüber Menschen mit anderer Herkunft bewirkt hat.