Für Ihre Seligsprechung sehen Sie ziemlich schwarz, weil Ihnen bis dato weder etwas Wundersames widerfahren ist und Ihr „Alltagsstress“ kaum als Martyrium durchgeht? Zum Schutzpatron können Sie es trotzdem bringen – und zwar zu Lebzeiten!

Mit schon fünf Euro sind Sie dabei: So sichern Sie Ihren Beitrag zum Erhalt der Riesenorgel im Wiener Stephansdom und dürfen sich zugleich „Schutzpatron“ nennen – ein personalisiertes Bleiglasfensterbild inklusive!

Schutzpatrone gesucht

Insgesamt drei Millionen Euro werden benötigt, um das größte Instrument seiner Art in Österreich zu restaurieren – davon rund eine Million an Privatspenden. Die eigens dafür ins Leben gerufene Website www.riesenorgel.at soll einen wichtigen Beitrag dazu leisten. Jeder Spender und jede Spenderin erhält dort nicht nur ein persönliches digitales Bleiglas-„Schutzpatron“-Bild, in das das Gesicht des Spendenden eingefügt wird, sondern wird auch in ein Goldenes Buch eingetragen, das später in die Orgel eingebaut wird.

Die Hauptorgel des Stephansdoms wurde in den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 durch ein Feuer zerstört. 1960 wurde die neue Riesenorgel mit 125 Registern eingeweiht. 1991 wurde sie nach einem technischen Defekt nicht mehr gespielt.  Zu Ostern 2020 soll sie wieder erklingen. Dazu sind Teile der Orgel derzeit in Vorarlberg, wo sich die Orgelbaufirma Rieger um die Instandsetzung kümmert. Im Zuge der Restaurierung der Riesenorgel wird auch die aktuell verwendete Domorgel im rechten Seitenschiff umgebaut. Danach wird es möglich sein, dass beide Orgeln von einem Spieltisch gespielt werden können. Durch diese erstmals geschaffene Klangfülle erreicht die Orgelmusik im Dom eine völlig neue und noch nie da gewesene Dimension, hieß es.

Ein Stück Österreich

Domkapellmeister Prof. Markus Landerer äußerte seine Vorfreude auf das „unendliche Spektrum an Klangfarben“, das die neue alte Orgel verspricht. Der Dom hat bekäme so endlich eine Orgel-Anlage, die seinem Rang unter den großen Kathedralen der Welt entspräche, so Landerer.

Günter Geyer, Obmann des Vereins „Unser Stephansdom“ bezeichnete die Riesenorgel als „Ausdruck österreichischer Identität“. Ziel des Vereins sei es, nachkommenden Generationen den Stephansdom in seiner ganzen Pracht präsentieren zu können. Dazu zähle auch Österreichs größter Klangkörper als ein „bedeutendes Kulturgut unseres Landes“.

Der ORF begleitet die Restaurierung auf ORF III und ORF Vorarlberg.

Quelle: kathpress.at / red