Im Prinzip ist alles fix und fertig. Wenn es sich die Damen und Herren Politiker/innen in Wien leicht machen wollten, müssten sie nichts tun als abschreiben: Die Kommentare von Caritas-Präsident Michael Landau und Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser in der Zeitschrift „Quart“, die die Katholischen Aktion Österreich vierteljährlich auflegt, liefern das sozialpolitische Rundum-sorglos-Paket.

„Politik hat die Aufgabe, Menschen dabei zu unterstützen, ihr Potential auszuschöpfen, damit sie ihre Stärken entfalten und einen Beitrag leisten können“, schreibt etwa Landau – und benennt die Voraussetzungen dafür sehr konkret: Ziel müsse es sein, die Armut zu senken, Grundbedürfnisse zu sichern und das soziale Netz und den Zusammenhalt zu stärken.

Einmal mehr wandte er sich gegen das noch von der ÖVP-FPÖ-Regierung beschlossene neue Sozialhilfegesetz; denn dieses berge die massive Gefahr, das Armutsrisiko vor allem von Kindern zu erhöhen. Es könne in einem Land wie Österreich nicht sein, dass gerade kinderreiche Familien durch die Kosten für Miete oder auch nur Nahrung unter Druck geraten.
Die notwendige Reform des Pflege- und Mietrechtsgesetzes muss in seinen Augen mit der Stärkung des politischen und gesellschaftlichen Zusammenhalts einhergehen. Ein sensibler Umgang mit der Lebensrealität der Menschen sei dabei unabdingbar.

Kritik übte Landau an der Stagnation im Bereich der Pflege: „Unser Land wird alt aussehen, wenn die Reform der Pflege nicht zügig in der nächsten Legislaturperiode auf den Weg gebracht wird. Qualität, Umfang und Kosten der Pflege dürfen nicht länger vom Wohnort der Betroffenen abhängen.“

Soziale Produktivkraft

Als Fundament für eine gedeihliche Zukunft Österreichs sieht Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser ein starkes soziales Netz, das Bedürftige unabhängig von deren nationaler Herkunft oder Familiengröße auffängt. Zudem diene ein tragfähiges Sozialsystem auch aus wirtschaftlicher Sicht der gesamten Gesellschaft. „Das Soziale ist eine Produktivkraft“, wie Moser betonte. „Länder mit starkem Sozialstaat sind wettbewerbsfähig, weisen hohe Arbeitsproduktivität und ein hohes Bruttoinlandsprodukt auf.“

Neben materieller Grundsicherung, der Unterstützung für ältere Arbeitssuchende und dem Wunsch nach leistbarem Wohnraum vervollständigt Mosers Aufruf nach Sicherung der Grundbedürfnisse ihre Anliegen für die Zukunft Österreichs. „Gerecht ist, das zu bekommen, was man braucht“, appellierte die Diakonie-Direktorin zu Chancengleichheit. Individuelle Fertigkeiten sollen gefördert, Chancen eröffnet werden.

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Quelle: kathpress.at / red