Paul VI., Oscar Romero, Katharina Kasper, Nunzio Sulprizio, Francesco Spinelli, Vincenzo Romano und Nazaria March Mesa sind seit dem letzten Sonntag heiliggesprochen. Wie die neuen Heiligen vorgezeigt hätten, sei Jesus „radikal“, sagte Papst Franziskus in seiner Predigt. „Er gibt alles und verlangt alles: er gibt totale Liebe und verlangt ein ungeteiltes Herz“.

Mit Blick auf die neuen Heiligen forderte der Papst die Christen auf, sich von alten Sicherheiten zu verabschieden. Die Kirche müsse sich fragen, ob sie nur gute Gebote predige oder Jesus in Liebe nachfolge. Sie müsse um die Gnade bitten, Reichtum und "Sehnsucht nach Status und Macht" loszulassen. Jene Strukturen, die der Verkündigung des Evangeliums nicht mehr angemessen seien, gelte es aufzugeben, ebenso wie den "Ballast" und die weltlichen Bindungen, welche die missionarische Sendung bremsten und dazu beitrügen, dass die Christen und die Kirche ohne einen "Fortschritt in der Liebe" an "egozentrischer Selbstgefälligkeit" erkrankten, mahnte der Papst. Dabei ende man bei einem Leben "ohne Schwung, wo ein wenig Narzissmus die Tristesse des Unvollendet-Bleibens überdeckt".

Fünf Männer

Am 14. Oktober wurden in Rom zwei Frauen und fünf Männer heiliggesprochen. Paul VI. sei ein "Prophet einer hinausgehenden Kirche, die Weitblick hat und sich um die Armen kümmert", sagte er bei der Heiligsprechungsfeier auf dem Petersplatz vor hunderttausenden Gläubigen. Ähnlich würdigte Franziskus auch Romero für dessen "evangeliumsgemäße" Lebenshingabe und Nähe für die Armen und zum Volk. Zur Ehre der Altäre gehoben wurden weiters auch Francesco Spinell (1853-1913), Mailänder Diözesanpriester und Gründer des Instituts der Schwestern des Allerheiligsten Sakraments, sowie Vincenzo Romano (1751-1831), ein neapolitanischer Diözesanpriester, der Schulen für Waisen- und Straßenkinder organisierte.

Und zwei Frauen

Die aus dem Westerwald stammende Gründerin der "Dernbacher Schwestern", Maria Katharina Kasper (1820-1898) gründete 1845 einen Verein für Kranken- und Altenpflege, aus dem später die Kongregation der Dernbacher Schwestern hervorging. Heute zählt sie rund 600 Schwestern. Auch eine weitere Ordensgründerin, die Spanierin Nazaria Ignazia March Mesa (1889-1943), ist nunmehr eine Heilige, sowie ein aus Süditalien stammender junger Mann: Der Süditaliener Nunzio Sulprizio (1817-36) starb schon mit 19 Jahren, Franziskus stellt ihn Jugendlichen von heute als Vorbild vor Augen. (red/kathpress)