Verstärkte Förderung der Landwirtschaft im Kampf gegen Armut nötig - Aufruf zur Hilfe für Cholera-Opfer in Haiti

Papst Benedikt XVI. hat sich gegen eine Ausbeutung armer Länder durch die Industrienationen gewandt. In der gegenwärtigen Situation seien die großen Volkswirtschaften der Versuchung ausgesetzt, für sie vorteilhafte Allianzen auf Kosten armer Länder einzugehen, sagte der Papst am Sonntag vor dem Angelusgebet in Rom angesichts des jüngsten G-20 Gipfeltreffens in Seoul. Auf diese Weise würden die Massenarmut in den Entwicklungsländern sowie ein rücksichtsloser Umgang mit den natürlichen Ressourcen gefördert.

Ein weiteres Hindernis für den Kampf gegen die Armut und das Eintreten für den Umweltschutz sei der konsumorientierte Lebensstil in den westlichen Industrienationen, hob der Papst hervor. Das herkömmliche Modell von Entwicklung bedürfe einer "tiefgreifenden Revision". Dies zeige nicht zuletzt die gegenwärtige Wirtschaftskrise.

Benedikt XVI. rief zu einer verstärkten Förderung der Landwirtschaft auf, um die Armut in der Welt zu bekämpfen. Die Industrialisierung habe diesen Sektor "in den Schatten gestellt". Eine "strategische Wiederbelebung" der Landwirtschaft sei unerlässlich, um das Ungleichgewicht zwischen armen und reichen Staaten sowie das skandalöse Phänomen des Hungers in der Welt erfolgreich zu bekämpfen. Eine solche Rückbesinnung dürfe jedoch nicht in einem nostalgischen Sinne geschehen, sondern müsse auf die Zukunft gerichtet sein, so der Papst.

Cholera-Opfern in Haiti helfen

Weiters rief Benedikt XVI. zur Unterstützung für die Cholera-Opfer in Haiti auf: "Ich appelliere an die internationale Gemeinschaft, dass sie der Bevölkerung großzügig helfe", sagte der Papst nach dem Angelus-Gebet. Er sagte Opfern, Angehörigen und Helfern im karibischen Inselstaat sein Gebet zu.

(kap)