Von Wolfgang Ölz

Heute Vormittag fand im Diözesanhaus ein Pressegespräch zum "Offenen Brief der Gesellschaftspolitischen Plattform der Katholischen Kirche" an die Vorarlberger Landesregierung und den Vorarlberger Landtag statt. Pastoralamtsleiter Dr. Walter Schmolly und Caritasdirektor Peter Klinger erläuterten ihre Absichten und Ziele und stellten sich den journalistischen Fragen.
Fernab einer parteipolitischen Äußerung geht es den Unterzeichnern des Briefes darum, auf der Ebene der Prinzipien aus dem Geist des Evangeliums für ein gutes Miteinander der Menschen in diesem Land einzutreten.

Dr. Walter Schmolly stellte klar, dass das Evangelium nicht nur „inneren Trost und Hoffnung“ geben darf, sondern dass es auch einen Anspruch  an die konkrete Gestaltung des Lebens hat. Deswegen ist der Glaube immer auch politisch. Der Pastoralamtsleiter möchte die politische Verantwortlichen in die Pflicht nehmen und zugleich mit den vier Fragen des offenen Briefes ein „breites gesellschaftliches Gespräch“ lancieren.

Peter Klinger von der Caritas betonte, dass die Kirche nicht nur Appelle an die Verantwortlichen richten, sondern auch ihren Beitrag leisten möchte.

Walter Schmolly sieht etwa zur zweiten Frage des Offenen Briefes (Thema Integration) die öffentliche Debatte zu sehr von „Anpassungsleistungen“ der Migrantinnen bestimmt. Dagegen ist es sein Anliegen, dass die Grundperspektive jene sein sollte, dass „jeder Mensch, der es will, in diesem Land Heimat finden kann“. In diesem Sinne wies auch Caritasdirektor Peter Klinger darauf hin, dass ein „Miteinander der Fokus für die Zukunft sein muss“.

Im Blick auf die kommende Gemeinderatswahl im Frühjahr unterstrich Pastoralamtsleiter Schmolly, dass die Gesellschaftspolitische Plattform, falls der „Wahlkampf entartet (...) sich wieder zu Wort melden wird.“ Jedenfalls stehen, so Dr. Schmolly abschließend, die Unterzeichner gerne zur Verfügung, um mit den Adressaten des Briefes über alle vier Fragen an die Politik sowie über die Orientierung am Guten in diesem Land ins Gespräch zu kommen.