Weltweit ist jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens von physischer, psychischer und/oder sexueller Gewalt betroffen. Statt rot, sieht die Welt deshalb am 25. November orange, wenn die UN-Kampagne „Orange The World“ und eingefärbte Gebäude auf geschlechtsspezifische Gewalt hinweisen. Auch Kirchen.

Nach wie vor zählt Gewalt an Frauen zu einer der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen. Im vergangenen Jahr 2021 wurden in Österreich laut polizeilicher Kriminalstatsiktik 29 Frauen, häufig von ihren (Ex-)Partnern oder Familienmitgliedern, ermordet. Weltweit sieht es nicht besser aus. Jede dritte Frau ist im Laufe ihres Lebens von physischer, psychischer und/oder sexueller Gewalt betroffen. 250 Mio. der heute lebenden Frauen wurden vor ihrem 15. Lebensjahr verheiratet. Mindestens 200 Mio. heute lebender Mädchen und Frauen wurden Praktiken der Genitalverstümmelung unterzogen.

Seit 1991

Die UN-Kampagne „Orange The World“ macht seit 1991 auf Gewalt aufmerksam: vom Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte. Sie ist seit 2008 Teil der „UNiTE to End Violence against Women“ Kampagne des UN-Generalsekretärs, die von UN Women durchgeführt wird.

Der orange 25. November

Und deshalb leuchten am 25. November viele Gebäude orange. In der evangelischen Pfarrgemeinde Dornbirn wird heuer die Kirche mit den Fahnen nur geschmückt, nicht angeleuchtet, "weil das mit den Energiesparmaßnahmen derzeit nicht machbar ist", sagte Pfarrer Michael Meyer. Welche Gebäude mitmachen, sehen Sie hier.

Das Frauenmuseum Hittisau lädt ein

"Gewalt an Frauen und Mädchen ist kein individuelles privates Problem, sondern ein gesellschaftliches. Daher muss auch eine gesellschaftspolitisch und feministisch agierende Kultureinrichtung wie die unsere sich intensiv damit auseinandersetzen", betont das Frauenmuseum Hittisau (FMH) in ihrem Newsletter und lädt gleich zu mehreren Veranstaltungen ein:

Künstler:innen setzten sich mit dem Thema auseinander: Sophia Thelen Weinmann zeigt feine und umso eindringlichere Zeichnungen und Collagen zu Gewalt und sexuellem Missbrauch. Dies ist auch das Thema des Trickfilms von Sevda Chkoutova „Tür zu“, eine künstlerisches Auseinandersetzung mit Inzest und Verleugnung. Wolfgang Schwarzmann hängt einen großen Kreis aus orange blinkenden Warnleuchten vor die Fassade des FMH. Und im FMH findet am 30. November die Podiumsdiskussion „Häusliche Gewalt ist keine Privatangelegenheit!“ statt, zu der Vertreter:innen aus Schule, Sozialarbeit, Polizei und Zivilgesellschaft geladen sind. Gleichzeitig geht die Ausstellung „Die rote Linie“ über sexualisierte Gewalt an Frauen und Mädchen ins Landhaus Bregenz, wo sie kommenden Freitag um 17 Uhr eröffnet wird. Zu sehen dann bis 07. Dezember.