"Dieser Katechismus redet Euch nicht nach dem Mund. Er macht es Euch nicht leicht. Er fordert nämlich ein neues Leben von Euch", schrieb Papst Benedikt XVI. damals als Vorwort im "Youcat". Heute, drei Jahre später, ist der katholische Jugendkatechismus mit rund 4,5 Millionen gedruckten Exemplaren das "erfolgreichste katholische Buch der Welt" nach der Bibel. Und bietet den Jugendlichen mehr als nur leere Seiten.

Wir schreiben das Jahr 2005, als in Wien das  "Kompendium zum Katechismus" vorgestellt, eine vereinfachte Zusammenfassung des großen "Katechismus der Katholischen Kirche". Papst Johannes Paul II. hatte den großen  Katechismus als zentrales Lehrbuch des Glaubens in Auftrag gegeben.  Bei dieser Pressekonferenz stand eine Frau auf und meinte, wenn man Jugendliche im Glauben wirklich ansprechen wollte, bräuchte man noch etwas etwas Drittes: einen richtig "coolen" Jugendkatechismus.

Von Jugendlichen für Jugendliche
Ein Hinweis, der schon bald Früchte tragen sollte, denn schnell erkärte sich eine Gruppe von Autoren - Priester und Laien - bereit, auf der Basis des "Katechismus der Katholischen Kirche" einen Grundtext zu erarbeiten. Auf zwei Sommercamps arbeiteten sie mit insgesamt 50 engagierten Jugendlichen von 15 - 25 Jahren zusammen. Die jungen Leute konnten ihre Fragen einbringen, konnten auch protestieren, wenn sie etwas nicht verstanden. Und so entstand ein Buch von Jugendlichen für Jugendliche.

4,5 Millionen
Nun, drei Jahre nach Erscheinen gibt es den katholischen Jugendkatechismus "Youcat" in 4,5 Millionen gedruckten Exemplaren. Er wurde in 30 Sprachen übersetzt und wird in mehr als 100 Ländern gelesen. In vielen Ländern sei er zum "Auslöser einer jungen Lernbewegung des Glaubens geworden", so der Initiatoren und Publizist Bernhard Meuser, der auch "Youcat"-Stiftungsgeschäftsführer ist.

Youcat Foundation
Der "Youcat" wird von der Österreichischen Bischofskonferenz herausgegeben. Mittlerweile gibt es eine selbstständige, gemeinnützige Stiftung unter dem Dach des internationalen katholischen Hilfswerks "Kirche in Not" mit Sitz in Augsburg mit Meuser als Geschäftsführer. Zweck der "Youcat Foundation" ist die Förderung der Weitergabe des Glaubens unter jungen Katholiken weltweit. Dazu wird von Augsburg aus die internationale Website www.youcat.org koordiniert.

Und es geht weiter
Der Stiftung ist ein Verlag angeschlossen, in dem alle Bücher mit dem "Youcat"-Label erscheinen. Ab Juli erscheint dort auch der Katechismus selbst, der bisher bei "Pattloch" in München verlegt wurde.  Die Stiftung erzielt laut Meuser eigene Erträge aus Verkauf und Produktion von Büchern und Medien sowie der Verwaltung der Markenrechte sowie aus Spenden. Alle Autoren verzichten außerdem auf ihr Honorar. Dadurch können neue Projekte finanziert werden wie etwa Kurzfilme oder internationale Workshops zum interkulturellen religiösen Lernen.

Mehr als nur ein Buch
Zur "Youcat"-Bücherfamilie gehören bereits ein Taschenkalender sowie mehrere Materialien zur Firmung und zur Beichte. Demnächst sollen ein jugendgerechter Sozialkatechismus ("Docat"), ein Kinderkatechismus ("Kids'Cat") und eine Jugendbibel herausgebracht werden. An der inhaltlichen Gestaltung aller Titel sind junge Leute und nicht nur Theologen beteiligt. (red/kathpress)