"Wenn du schlau sein willst, sei eine Biene", steht als lateinischer Spruch auf dem Bienenhaus in Einsiedeln. Ein Gedanke, den der neue Propst Martin Werlen in seine neue Heimat nach St. Gerold mitnimmt und dort aufspüren will, "wo es dringend Reformen braucht – in der Kirche, aber auch in der Gesellschaft".

Nicht heimlich, aber still und leise, ist der "Wechsel" in der Propstei St. Gerold über die Bühne gegangen. Statt Pater Kolumban Reichlin übernimmt seit vergangenem Wochenende nun Pater Martin Werlen die Gesamtverantwortung und hat einiges vor. "St. Gerold ist für uns ein wichtiger Ort, der seit Jahrhunderten mit Einsiedeln verbunden ist. In dem Zentrum für Spiritualität, Bildung und Kultur möchten wir mit Menschen auf dem Weg sein. St. Gerold ermöglicht uns, Menschen zu begegnen, die wir in Einsiedeln nicht so leicht erreichen", so Werlen.

Eine Reformzelle in den Bergen

Ihm und der Klostergemeinschaft sei es " ein grosses Anliegen, dass die Propstei St. Gerold noch stärker zu einer Reformzelle wird. Wir wollen aufspüren, wo es dringend Reformen braucht – in der Kirche, aber auch in der Gesellschaft. Mit sogenannten Reformzellen wollen wir einen Beitrag zu Reformen leisten. Eine erste Reformzelle findet bereits im Dezember statt", betont der neue Propst.

Einmal bienisch bitte

Und er hat auch schon ein fleißiges Vorbild: "Si sapis, sis apis" -. also "Wenn du schlau sein willst, sei eine Biene" stehe auf dem Bienenhaus in Einsiedeln. Von denen möchte Werlen viel lernen - in Punkto Klima zum Beispiel, wenn es darum geht, wie die Bienen es fertig bringen, Innen- und Aussentemperatur stets auszugleichen. Oder über Kommunikation: "Mit dem Bienentanz geben sie Informationen weiter, so dass andere Bienen erfahren, wo sich ein Feld mit Blüten befindet. Diese Reformzelle ist ein erstes Beispiel. In jeder Reformzelle sollen die drei Säulen von St. Gerold präsent sein: Spiritualität, Bildung und Kultur."

Wir leiten St. Gerold als Team

Gemeinsam mit einer Betriebsleiterin, die für die Gastronomie und die Kurse zuständig ist sowie einem Bereichsleiter für Kultur, den Sozialbereich und die Gebäude, wird er die Propstei leiten. Auch wenn er die Verantwortung für das Ganze habe: "Wir leiten St. Gerold als Team. Das ist mir persönlich sehr wichtig", betont Werlen. Ein großes Anliegen ist die Spiritualität, die ständig und überall präsent sein soll. "Wenn immer möglich gibt es morgens, mittags und abends eine Zeit der Einkehr. Die Gäste haben die Möglichkeit, an der Eucharistiefeier teilzunehmen. Wichtig ist: Bei allem, was hier passiert, soll immer auch der Geist gegenwärtig sein, der St. Gerold von Anfang an prägte", so der Propst. ( red / kath.ch)