Was hat unser Fleischkonsum mit dem weltweiten Wassermangel zu tun? Es ist an der Zeit, über diese Frage nachzudenken. Besonders am 22. März, dem Weltwassertag.

Der Mangel an Wasser wird nach Einschätzung des internationalen katholischen Hilfswerks "missio" (Süddeutsche Direktion München) zunehmend zu einer Fluchtursache. "In Äthiopien und anderen Ländern Afrikas werden die Menschen durch die aktuelle Dürrekatastrophe zur Flucht gezwungen, weil ein Überleben sonst nicht möglich ist", sagte "missio"-Präsident Wolfgang Huber am Montag in München aus Anlass des Weltwassertages am 22. März. Allein in Äthiopien seien rund zehn Millionen Menschen vom Hungertod bedroht. Dies sei auch eine Folge des Klimawandels. "Ein freier Zugang zu Trinkwasser ist ein grundlegendes Menschenrecht, für das wir eintreten", betonte Huber.

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick kritiserte unterdessen den Kauf wasserreichen Landes durch private Investoren. Dieses sogenannte Water-Grabbing gehe zulasten der armen Bevölkerung, sagte Schick am Montag. "Wasser ist zu einem luxuriösen Investitionsmittel geworden."
Gleichzeitig erinnerte der Erzbischof daran, dass nach Schätzungen der Vereinten Nationen rund 900 Millionen Menschen auf der Erde keine Chance auf sauberes Trinkwasser haben. "Zugang zu Wasser ist ein Menschenrecht." Dafür sollten sich Menschen einsetzen. Zudem müsse jeder Einzelne seinen eigenen Wasserverbrauch überdenken, so Schick.

Virtuelles Wasser

Wasserverbrauch läuft nicht nur direkt ab. In ziemlich jedem Produkt steckt Wasser - es wird bei der Herstellung, Wartung oder Entsorgung gebraucht.  So spielt sich sinnvollers Wassersparen nicht so sehr im Vermindern des Verbrauchs im Haushalt ab. Vielmehr geht es darum, beim Kaufen die Kategorie "Wasserverbrauch" mitzubedenken. Für ein Kilo Gemüse werden zum Beispiel rund 322 Liter Wasser eingesetzt, für ein Kilo Rindfleisch  braucht es mehr als 15.000 Liter. Besonders absurd ist es, Gemüse aus trockenen Ländern zu importieren - hier wird quasi Wasser importiert. Mehr dazu finden Sie im Standard-Artikel.

kathpress / standard / red.