Sie leben auf der Straße, werden Opfer von Drogendealern, Zuhältern, Menschen- und Organhändlern, müssen als Soldaten kämpfen und ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. Dabei möchten sie meist nur eines sein: Kinder. Doch Kinder haben Rechte! Daran möchten nicht nur der Tag der Kinderrechte am 20. November, sondern auch die Katholische Jugend und Jungschar mit ihrer Postkartenaktion erinnern.

Mehr als vier Millionen Kinder und Jugendliche sind von den Folgen des Taifuns Haiyan unmittelbar betroffen, geschätzte 100.000 Kinder unter fünf Jahren wurden obdachlos. Allein in den Provinzen Leyte und Samar sollen nach Angaben der für Erziehung zuständigen Regierungsbehörde mehr als 3.200 Schulen zerstört worden sein. Das sind die schockierenden Fakten rund um Haiyan, doch bereits vor dem Taifun waren Kinder auf den Philippinen von Mangelernährung, Kinderarbeit und einer niederen Chance auf Schulbildung betroffen - darauf macht Jugend Eine Welt anlässlich des Tages der Kinderrechte aufmerksam.

Und es geht weiter
Weltweit leben etwa 100 Millionen Kinder und Jugendliche auf der Straße. Sie werden Opfer von Drogendealern, Zuhältern, Mördern, Menschen- und Organhändlern. Etwa 250.000 Kinder auf der Welt werden gezwungen als Soldaten in bewaffneten Konflikten zu kämpfen. Mindestens 2 Millionen Kinder – mehrheitlich sind es Mädchen – sind nach Schätzungen der UNICEF gezwungen, ihren kargen Lebensunterhalt als Sexsklaven zu verdienen. Nicht selten sind schon sehr kleine Mädchen und Buben betroffen. 72 Millionen Mädchen und Buben müssen zu Niedrigstlöhnen arbeiten, statt zur Schule zu gehen.

Rechte für alle Kinder
Dabei wurde das Übereinkommen über die Rechte des Kindes - der UN-Kinderrechtskonvention - am 20. November 1989 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen angenommen. In der UN Kinderrechtskonvention sind die Grundrechte aller Kinder dieser Erde festgeschrieben. Keinem Kind sollen diese Rechte vorenthalten werden. Denn alle Kinder sollen die Möglichkeiten haben den anderen achten zu lernen, ihre Gedanken frei zu äußern und sich für diese Erde einzusetzen, usw. In den letzten Jahrzehnten wurde Vieles erreicht. Aktuelle Zahlen zeigen jedoch, dass es nach wie vor jede Menge zu tun gibt.

Ich bin da!
Dieser Meinung ist auch die Katholische Jugend und Jungschar, die auch in diesem Jahr Kinderrechte als alltäglichen Leitfaden im Miteinander einfordert.  Die diesjährige Postkartenaktion mit dem Spruch „Ich bin da!“ weist auf die Notwendigkeit der Achtung von Kindern und ihren Rechten hin. „Die Kinderrechte sind ein guter Handlungsleitfaden und zwingen uns Erwachsene immer wieder, die Perspektiven von Kindern ernst zu nehmen. Mit unserer diesjährigen Verteilaktion wollen wir einmal mehr das Bewusstsein für einen respekt- und liebevollen Umgang mit Kindern in jedem Lebensbereich schärfen“, erklärt Nadin Hiebler, Vorsitzende der Katholischen Jugend und Jungschar Vorarlberg.  

Kinder brauchen jetzt eine Grundsicherung
Neben der allgemeinen Forderung der Einhaltung der Kinderrechtskonvention spricht sich die Katholische Jungschar klar für eine universelle Kindergrundsicherung aus, die ein gutes Leben für alle ermöglichen soll.  Ziel ist die unmittelbare Sicherung des materiellen Wohlbefindens von allen Kindern und ihrer Familien. Die Armutsgefährdung speziell von Alleinerziehenden oder Mehrkind-Familien steigt. Ungeheizte Wohnungen, schlechte Ernährung, kein Geld für Schul- oder Freizeitangebote – Kinder brauchen jetzt eine Grundsicherung.

Am 20. November wird es auch in Vorarlberg Verteilaktionen geben. Am Morgen machen die MitarbeiterInnen der Katholischen Jugend und Jungschar in Feldkirch, Rankweil und Dornbirn an öffentlichen Plätzen, mit Süßigkeiten und den Postkarten auf die Kinderrechte aufmerksam. (red/jugendeinewelt)