Palästinensische Autonomiebehörde reichte Kandidatur ein

Die Geburtskirche Jesu und der Pilgerweg in Bethlehem sollen Weltkulturerbe der UNESCO werden. Die palästinensische Autonomiebehörde hat die Kandidatur zum UNESCO-Weltkulturerbe der Menschheit eingereicht. "Palästina beherbergt einige der wichtigsten Kulturstätten der Welt. Die Altstadt von Bethlehem und die Geburtskirche Jesu gehören dabei zu den markantesten und sind von weltweiter Bedeutung", so der zuständige palästinensische Verhandler Saeb Erekat.

Die Palästinenser seien bestrebt, ihr Erbe mit der übrigen Welt zu teilen und unter den Schutz der UNESCO-Weltkulturstätten zu stellen: "Bethlehem wird die erste zahlreicher anderer Kulturstätten sein, welche die Palästinenser nominieren wollen."

Die im Grundstock noch aus dem vierten Jahrhundert stammende Geburtsbasilika gilt nach christlicher Überlieferung als die Geburtsstätte Jesu Christi und somit als eine der ältesten und heiligsten Kirchen. Aufgrund ihres schlechten Zustands ist das Bauwerk jedoch gefährdet. Verwaltet wird das Gotteshaus in einer komplexen Kooperation der griechischen und armenischen Orthodoxie und der römisch-katholischen Kirche. Die Vertreter der drei Glaubensrichtungen und die palästinensische Autonomiebehörde vereinbarten eine Sanierung des schwer beschädigten Daches.

Israel hingegen hatte vergangenen November beschlossen, die Kooperation mit der UNESCO auszusetzen, nachdem diese das Grab der biblischen Figur Rachel in Bethlehem als Moschee bezeichnet hatte. Das Gebäude im Westjordanland gilt den Juden als drittheiligste Stätte, wird jedoch zugleich von den Muslimen als Moschee betrachtet.

 
Insgesamt 911 Welterbe-Denkmäler

Insgesamt umfasst die UNESCO-Liste des Welterbes 911 Denkmäler in 151 Ländern. Davon waren 704 als Kulturdenkmäler und 180 als Naturdenkmäler gelistet, weitere 27 Denkmäler wurden sowohl als Kultur- als auch als Naturerbe geführt.

In Israel sind mehrere heilige Stätten auf der Welterbeliste, so seit 1981 die Altstadt und Stadtmauer von Jerusalem und seit 2005 die Ruinen der biblischen Siedlungshügel Megiddo, Hasor und Beerscheba in der Wüste Negev.

Christliche Welterbe-Stätten in Europa sind u.a. die Vatikanstadt und das historisches Zentrum von Rom mit der Basilika St. Paul und den extraterritorialen Besitztümern des Vatikans in Rom, weiters der Jakobsweg in Spanien, der Berg Athos und die Meteora-Klöster in Griechenland.

In Österreich gibt es kein Weltkulturerbe mit ausdrücklich religiösem Bezug. Allerdings verdanken die auf der Liste befindlichen historischen Innenstädte von Salzburg, Wien und Graz ihre Attraktivität zu einem Gutteil den pittoresken Kirchtürmen und den dazugehörigen Kirchenbauten.

(Quelle: kathpress.at, Bild: Wikimedia Commons / Darko Tepert Donatus)