Heute gehen weltweit Menschen auf die Straße, um für eine wirksame Klimapolitik zu demonstrieren. Der Protestzug in Bregenz startet ab 10:30 Uhr. Kommen Sie mit?

Die Protest-Ankündigung kommt jetzt etwas knapp? Mag sein – aber genau darum geht’s: Die Rettung unseres Planeten ist schließlich ähnlich akut. Weshalb die Organisator/innen der Fridays-for-Future-Bewegung auch bei der nächsten globalen Kundgebung für Maßnahmen gegen die Erderwärmung mit breiter kirchlicher Unterstützung rechnen können. „Gehen Sie mit uns demonstrieren!“, hat etwa die Katholische Aktion der Erzdiözese Wien zur Beteiligung aufgerufen. Als Bündnis „Religions for Future“ werden am Freitag in der Wiener Praterstraße Vertreter von Kirchen und Religionsgemeinschaften zum Demonstrationszug stoßen, der sich um 12 Uhr vom Praterstern aus Richtung Heldenplatz in Bewegung setzt. In Vorarlberg startet der FFF-Protestmarsch vom Bahnhof Bregenz. Treffpunkt ist um 10:30 Uhr auf dem Parkplatz vor der VLV-Baustelle gegenüber.

Im Vorfeld des Klimastreiks haben auch Umweltbischof Alois Schwarz (St. Pölten) und Jugendbischof Stephan Turnovszky (Wien) in Zeitungen zu Schöpfungsverantwortung aufgerufen. Flutkatastrophen, Waldbrände, Hungersnöte und Fluchtbewegungen haben laut dem gemeinsamen Aufruf von 102 Organisationen – darunter zahlreiche kirchliche – den Sommer 2021 geprägt, in Zukunft seien Verschlimmerungen zu befürchten: „NOCH bleibt uns Zeit, das Schlimmste zu verhindern. Wenn wir jetzt gemeinsam laut sind und auf die Straße gehen!“

Es muss jetzt etwas passieren

Einen Appell zur Beteiligung am Klimastreik richtete auch Markus Gerhartinger, Sprecher der katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten Österreichs, via Kathpress an die Christinnen und Christen. Wetterextreme in vielen Teilen der Welt, Waldbrände, Flutkatastrophen und Dürren hätten heuer verdeutlicht, dass der Klimawandel mittlerweile alle betreffe, so der Experte vor dem Hintergrund des weltweit wärmsten jemals gemessenen Sommers. Es bestehe akuter Handlungsbedarf, um dem Umstand gerecht zu werden, dass „uns die Erde anvertraut“ sei, betonte Gerhartinger.

Alleine dadurch, dass Millionen Menschen zwei- oder dreimal im Jahr protestieren, „ändert sich zunächst einmal gar nichts“, räumte der Präsident der Katholischen Aktion Wien, Walter Rijs, im Blick auf den Klimastreik ein. Aber die Proteste würden für einen wichtigen Aspekt sorgen: Aufmerksamkeit. Nur wenn es gelinge, die Aufmerksamkeit der Politik für die dramatische Situation des Weltklimas aufrechtzuerhalten, „werden die verantwortlichen PolitikerInnen (leider noch immer viel zu langsam) etwas dagegen tun“, schrieb Rijs in einem aktuellen Newsletter.

Warum sich Protestieren lohnt

„Wann, wenn nicht jetzt und wer, wenn nicht wir?“, so die rhetorische Frage von Anja Appel, Leiterin der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission (KOO), mit Blick auf die Kundgebung am Freitag. Für die Zukunft der Kinder trügen die Erwachsenen von heute Verantwortung. „Wir müssen die öko-soziale Umkehr vehement einfordern und auch selber vorantreiben“, so Appel. „Dafür gehe ich auf die Straße.“

Unter den Kirchen und Religionsgemeinschaften, die den Klimastreik unterstützen, sind auch die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar Österreichs, die Caritas Wien, die Katholische Jugend Österreich, die Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis und die Evangelisch-methodistische Kirche.

Mehr dazu: www.klimaprotest.at

Quelle: kathpress.at / red