Kinder sind unsere Zukunft. Sie sind Glück und Geschenk. Dennoch sieht sich die Familie heute mit Herausforderungen konfrontiert, die oft zu Überforderungen führen. Am internationalen Tag der Familie, am 15. Mai, wird darüber nachgedacht und nach Alternativen und Lösungen gesucht. Denn "Familie" betrifft uns schließlich alle.

Die Sehnsucht nach geglücktem Zusammenleben ist groß, bei allen Generationen. Wenn sich auch die Formen von Familie geändert haben und vielfältiger geworden sind, ihre hohe Bedeutung ist ungebrochen. Dennoch sieht sich eine Familie heute zahlreichen Schwierigkeiten ausgesetzt: das Verbinden von Erwerbstätigkeit und Familienarbeit, die Begleitung von Kindern, die Pflege von Eltern, das Leben in einer Partnerschaft mit individuellen Rollenverteilungen. Vieles, was frühere Generationen als gegeben vorgefunden haben, müssen Menschen heute für sich neu überdenken und entscheiden. Das ist eine große Herausforderung und für viele eine Überforderung.

Forderungen an die Politik

Hier wünscht sich der Katholische Familienverband Österreichs (KFÖ) Unterstützung von den politisch Verantwortlichen. Die Forderung nach Maßnahmen, die die Arbeitswelt familienfreudnlicher machen, ist eine von vielen. Dazu gehören der "Papamonat" ebenso wie die Anrechnung von Karenzzeiten als Berufszeiten oder die Anpassung von Familienbeihilfe und Kinderbetreuungsgeld an die Inflation. Was in der Schweiz schon seit 15 Jahren regelmäßig erfasst wird, ist die monetäre Bewertung der unentgeltlich erbrachten Familienleistungen. Im Nachbarland beträgt sie etwa 50% des herkömmlichen Bruttoinlandproduktes, das bedeutet, dass dort die Hälfte des Wohlstandes durch unbezahlte Arbeit entsteht. In Österreich gibt es noch keine offzielle Erfassung dieses Wertes. Er würde einen Beitrag dazu leisten, Familie anders zu denken.

Paradigmenwechsel

Denn grundsätzlich geht es um einen Paradigmenwechsel: "Wir müssen von einer arbeitsorientierten Familienwelt zu einer familienorientierten Arbeitswelt kommen.", hält Dr. Alfred Trendl, Präsident des KFÖ, fest. Damit nimmt er die gesamte Gesellschaft in ihre Verantwortung. Kinder als "Geschenk" und "Glück" zu sehen, diese Haltung liegt allem zugrunde.

Über dem Tellerrand

Mit Problemen anderer Art sehen sich Familien in benachteiligten Ländern konfrontiert. Dort geht es nicht um die Frage, welches Essen gesund ist, sondern ob es überhaupt irgend etwas zu essen gibt. Auch die Wahl der Schule ist dort kein Thema. Die Frage in Sachen Bildung dreht sich hier meist allein um das Schulgeld. Mikrokredite sind hier eine Form, um Frauen, und damit Familien, langfristig zu unterstützen. „Wir wissen, dass die Armen nicht arm sind, weil ihnen bestimmte Fähigkeiten für die Erwerbsarbeit fehlen, sondern weil sie den Ertrag aus ihrer Arbeit nicht bekommen”, so P. Thomas Santiagu SDB, Projektpartner von Jugend Eine Welt und verantwortlich für das Don Bosco Mikrokreditprogramm in Andra Pradesh: „Mit dem Mikrokreditprogramm, den Selbsthilfegruppen und der Frauenförderungen bekommen diese Menschen die Möglichkeit die Früchte ihrer eigenen Arbeit selber zu ernten.“