Annemarie Bereuter: Eine „junge“ Hospiz-Begleiterin im Gespräch

Annemarie Bereuter hat früher im Bereich der Altenpflege gearbeitet und nie das Gefühl gehabt, dem Thema Sterben aus dem Weg gehen zu wollen. Dann gründete sie eine Familie und das „junge Leben“ rückte in den Mittelpunkt.

Bereuter Annemarie 
HospizarbeitVor rund zwei Jahren hörte sie im „Aktuellen Thema“ über die Hospizbewegung und fühlte sich gleich angesprochen. „Ich hatte das Gefühl, ein erfülltes Leben zu leben und wollte etwas für diejenigen tun, denen es nicht so gut geht“, erläutert Annemarie Bereuter. Für sie ist auch die Vorbildwirkung für ihre Kinder ein wichtiger Aspekt.

Alle zwei Wochen ist Annemarie Bereuter im Senioren- und Pflegeheim Schwarzenberg anzutreffen. Oft wird gejasst und gesungen – wenn jemand aus dem Heim gestorben ist, geben Rituale Halt. „Wir zünden dann eine Kerze an, erzählen vom Verstorbenen – meist rücken dann für die Bewohner auch die Auseinandersetzung und die Angst vor dem eigenen Tod in den Vordergrund.“ Wichtig sei dabei, dass man ganz feine Antennen habe und spüre, was die Menschen gerade brauchen. Die Bezugsbeleitung mit ihrer Regelmäßigkeit wird von den meisten betagten Heimbewohnern sehr geschätzt, weiß Annemarie Bereuter: „Das hat den Vorteil, dass die Bewohner uns kennen. Wenn jemand im Sterben liegt, kommen von der Hospizbewegung vertraute Gesichter.“

Zu ihren regelmäßigen Diensten kommen für die ehrenamtlich tätige Hospiz-Begleiterin auch immer wieder Spontaneinsätze hinzu. Und welches sind die schwierigen Momente bei ihrer Tätigkeit? „Für mich sind Spontaneinsätze manchmal zu Beginn nicht ganz einfach. Dann, wenn ich nur sehr wenig Information habe und zu Beginn noch nicht weiß, was auf mich zukommt.“ Sie habe jedoch gelernt, mehr auf ihr Gespür zu hören und nicht unbedingt auf den Kopf. „Ich kann dem Sterbenden zeigen, dass ich da bin. Man muss es auch aushalten können, dass man vielleicht im Moment nichts auf den ersten Blick Sichtbares tun kann.“

Sehr froh ist Annemarie Bereuter über den Rückhalt der Hospizbewegung. „Wir sind ein ganz tolles Team und werden sehr gut begleitet.“ Den gegenseitigen Austausch findet Annemarie Bereuter ebenso wertvoll, wie die Weiterbildungsangebote. „Die Hospizbewegung gibt Sicherheit im Tun.“

 
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