Seit dem 20. Oktober 2014 ist "Pegida" nicht mehr nur eine zufällige Buchstabenabfolge, sondern dank wöchentlicher Demonstrationen auch über die deutschen Landesgrenzen bekannt. Auch in Wien ist für den 2. Februar eine Demo der "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" geplant. Frauen verschiedener Religionsgemeinschaften rufen nun online auf dieser "Hand in Hand gegen Angst und Gewalt" zu begegnen.

"Unsere Herkunft, unsere Erfahrungen, unsere Traditionen und Riten mögen uns unterscheiden. Unsere Überzeugung von der Würde eines jeden Menschen, dem Recht auf Religions- und Meinungsfreiheit, auf ein gutes Leben für alle in Frieden und gegenseitigem Respekt eint uns." Die Botschaft der Vertreterinnen verschiedener Religionsgemeinschaften auf der Facebook-Seite der Katholischen Frauenbewegung Österreichs ist klar:  Hand in Hand gegen Angst und Gewalt - Frauen für Vertrauen, Dialog und Gerechtigkeit.

Respekt, Toleranz, Gespräche
Menschenverachtung, Hass und Terror würden die Nachrichten dominieren. "Ein Klima der Angst, Abwehr und Aggression stellt jene Werte in Frage, für die demokratische Gesellschaften stehen. Menschen fehlt zunehmend das Vertrauen in Politik und Institutionen. Sie bezweifeln, dass ein Miteinander unterschiedlicher gesellschaftlicher Kräfte für ein Leben in Frieden und Gerechtigkeit möglich ist. Sie schüren Hass und hetzen gegen andere wie etwa die Demonstrationen des Bündnisses „PEGIDA“ zeigen", ist weiters zu lesen. Ein demokratisches Europa lebe von der Toleranz und dem Vertrauen in die politische Gestaltbarkeit von Gemeinschaft. "Dafür gilt es, einander zu respektieren, miteinander zu sprechen, voneinander zu wissen."

Wir sind viele
Anlass für die gemeinsame Botschaft von Schwester Beatrix Mayrhofer (katholische Christin), Amani Abuzahra (Muslimin), Susanne Scholl (Jüdin), Melitta Toth (katholische Christin), Barbara Heyse-Schaefer (evangelische Christin) und Geetha Nayak (Hindu) war die geplante Pegida Demonstration am 2. Februar. Zusammen rufen die Frauen online auf " ein Zeichen für Vertrauen, Dialog und Gerechtigkeit" zu setzen, indem ihre Nachricht geteilt und ein Foto, auf dem man selbst mit Menschen anderer Herkunft oder Religion zu sehen, postet. Ihr Ziel: Sichtbar zu machen, dass "wir viele sind".