Eine Messe mitten in der Natur auf mehr als 2700 Metern Höhe: Ein einzigartiger Ort, um Gott für die Schöpfung zu danken.

Über sich: nichts als blauer Himmel mit  Schäfchenwolken. Rechts, links: Berggipfel, wohin das Auge blickt. Fünf Bläser spielen „Großer Gott wir loben dich“, eifrig singen einige mit. Dieses Lied in dieser Umgebung zu singen, ist besonders und berührend. So geschehen vergangenen Sonntag als Abschluss der Gipfelmesse auf der Östlichen Eisentäler Spitze (2753 m) in Klösterle.

Thüringer in Klösterle

Es war im Jahr 1988, als die Feuerwehr Thüringen auf dieser Spitze ein neues Gipfelkreuz errichtet hat. Die Thüringer waren und sind mit der Gegend sehr verbunden, da die knapp 1.300 Meter unterhalb des Gipfels gelegene Alpe „Nenzigast“ im Besitz von Thüringern ist. Seit die Feuerwehrmänner das neue Kreuz aufgestellt haben, wird jährlich eine Bergmesse abgehalten. Bergfreund/innen aus dem gesamten Land nehmen daran teil - es ist einer der höchstgelegenen Bergmessen in Vorarlberg.
An die 80 Personen wurden heuer in aller Herrgottsfrüh zur Alpe „Nenzigast“ chauffiert, wo die Wanderung startete. Die Teilnehmenden marschierten in mehreren Grüppchen, und man kam rasch miteinander ins Gespräch - der Gipfel und die Messe vereinten. An Kühen vorbei, durch Wiesen und über Bäche wurde gewandert, bis die ersten kleineren Felsen den Weg säumten. Einige Steine in dem Gebiet sind gesprenkelt mit grünen Flechten, was ihnen einen Grünstich verpasst. Andere Felsen in der Ferne erscheinen rot.  
Die letzte Etappe verlief dann nur noch in Stein, Fels und über einige Schneefelder, bis nach circa vier Stunden Gesamtgehzeit die Spitze erreicht war. Jedes nur irgend mögliche Sitzplätzchen um den Gipfel wurde belegt, und schließlich richteten sich aller Augen auf Pater Peter Rinderer bei seinem Altar aus Steinen. Der junge Priester stammt aus Thüringerberg und ist Salesianer Don Boscos.

Parallelen zum Leben

Peter Rinderer gestaltete einen schönen Gottesdienst, eine Abordnung des Musikvereins Beschling spielte Kirchenlieder. Seine sinnreiche Predigt hielt der Priester im Dialekt - sehr stimmig in solch einer Umgebung. Er dankte Gott für diese Natur, sprach von Parallelen zwischen einer Bergtour und dem Leben und wünschte den Wandernden: „Dass wir gemeinsam unterwegs sind und nicht alleine, dass wir das Staunen nicht verlieren und dankbare Menschen sind und dass wir uns immer wieder Stille und etwas Abstand schenken, um Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.“