Frauen und Fußball passen nicht zusammen? Von wegen! Die Japanerinnen haben bei der Fußball-WM vorgezeigt wie man Tore schießt, bei dem Mädchenteam der "Michael Rua School" in Südafrika geht es um etwas mehr: um ihre Zukunft. Und einen Weg aus dem Abseits zu finden.

Fußballgöttinnen im Kampf gegen HIV
Als "Fußballgöttinnen abseits großer Stadien" bezeichnet der Sponsor des Teams "Jugend Eine Welt" die jungen Frauen. Sie leben in Südafrika, einem Land, in dem auf 1,2 Mill. km² ca. 44 Millionen Menschen leben. 30 Prozent der Bevölkerung sind unter 14 Jahren. Und: Sechs Millionen Menschen sind mit dem HIV/AIDS-Virus infiziert. Einziger Ausweg aus dieser Situation bietet eine Ausbildung. Und die erhalten die jungen Frauen in der "Michael Rua Schule".

Michael Rua Schule
Die Michael Rua Schule wurde 1960 gegründet. Die meisten Kinder kommen aus Bauernfamilien in der Umgebung, wo es sonst keine sportliche Infrastruktur gibt. Aidswaisen beherrschen das Alltagsbild und das Selbstvertrauen der Kinder ist geschwächt. Die Hilfsorganisation der Don-Bosco-Orden und Don-Bosco-Freunde, "Jugend Eine Welt", unterstützt Hilfsprojekte, die über Sport und Ausbildung Mädchen und Frauen einen Ausweg aus der Armut zeigen möchten.

"Ich möchte Pilotin werden..."
Eines dieser Mädchen ist Mokoena. Sie ist zwölf Jahre alt und lebt, zusammen mit ihrer Mutter, ihrer kleinen Schwester und dem älteren Bruder sowie dessen Frau und Sohn in Sicelo - einem "Township" südlich von Johannesburg.„Wenn ich erwachsen bin, möchte ich Pilotin werden und in einem richtigen Haus wohnen. Doch als nächstes möchte ich mit meinem Team das morgige Spiel gewinnen“, erklärt die Torfrau der "Michael Rua Stars", Mokoena. 

Eine Perspektive für die Zukunft
„Fast all unsere Schüler kommen aus sehr armen Familienverhältnissen und wohnen in den Townships“, erklärt Charl Domingo, Administrator der Schule und Projektpartner des Hilfswerks Jugend Eine Welt: „Eine Ausbildung bietet diesen jungen Menschen eine Perspektive für die Zukunft. Ohne Ausbildung bleiben oft nur Arbeitslosigkeit und Frustration, die sich nicht selten in Kriminalität entlädt.“ Fußball bildet hier die Querverbindung von Spaß zu Perspektive.

Fußball als Kommunikationsmittel
Fußball sei ein tolle Mittel um junge Menschen anzuprechen, erklärt Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von "Jugend Eine Welt". Viele Jugendliche kommen zu Beginn nur zum Fußballspielen in das Projekt - über Sozialarbeiter erhalten sie dann Zugang zu weiterer Hilfe. „Beim Fußballspielen können sie für ein paar Stunden ihren harten Alltag vergessen und wieder Kinder sein", zeigt Heiserer die Vorteile auf. Fußball stellt ein wichtiges Element in der Entwicklungszusammenarbeit dar - es lehrt Teamgeist, sportliche Motivation und begeistert.

Aufklärungsarbeit dank dem runden Leder
"Jugend Eine Welt" engagiert sich weltweit für eine faire Welt und unterstützt im Bereich Fußball und Entwicklung mehrere Fußballprojekte auf vier Kontinenten.  Mit dem Thema Sport und Entwicklung beschäftigt sich das Hilfswerk seit der Fußball WM 2002 . Die intensive Betreuung der Jugendlichen und die Aufklärungsarbeit soll zur Prävention von früher sexueller Aktivität beitragen.

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