Mit der Präsentation des Jahresprogrammes am 8. April wird traditionellerweise die Saison 2017 der ‚friedens räume’ eröffnet. Eine überraschende Einladung zur Friedensarbeit.

Walter L. Buder

Der in blau gehaltene Umschlag des Programmes der ‚friedens räume’ für die kommende Saison zeigt auf dem Umschlag einen Menschen, der mit nach links und rechts ausgestreckten Händen auf einem Seil balanciert. Man versteht auf Anhieb, dass Friedensarbeit wie eine Gratwanderung ist, die Kraft und Konzentration verlangt und nicht ohne persönliche Risiko- und Entscheidungsbereitschaft, ohne Engagement, vonstatten gehen kann.

Von Anfang an wollten die ‚friedens räume’ ein Museum in Bewegung sein, mit der Absicht den Frieden zu tun, Mut zu machen sich ins Spiel zu bringen, vielleicht auch sich in die Pflicht nehmen zu lassen. Frieden ist nicht in Vitrinen zu haben. Er ist hier als Prozess gedacht, mit dem Akzent auf dem aktiven Tun, dem Teilnehmen, Teilgeben und Teilhaben. Das pädagogisch-didaktische und künstlerisch-gestalterische Konzept ist dementsprechend ausgelegt.

Herausforderung zu Handeln

Jede einzelne der 35 Veranstaltungen, die zwischen dem 8. April und dem 12. Dezember 2017 – meist in der Villa Lindenhof aber auch an anderen Orten in oder bei Lindau statt finden – ist ein Angebot, aktiv zu werden, sich der gesellschaftlichen Realität zu stellen, das persönliche Friedens-Potential auszuloten. Zwischen Terror, Rassismus und Menschen auf der Flucht bei zunehmender „obszöner Ungleichheit auf der ganzen Welt und bei uns“ (Vorwort) und einer bedrohlichen Verunsicherung der demokratischen Strukturen liegt die Herausforderung, zum Handeln zu kommen.

Vorträge, Diskussionen, Seminare und Diskurse mit Eugen Drewermann, Felix Benneckenstein, Geseke von Lüpke, Wolfgang Kessler, Claudia Haydt oder Martin Lang (das sind nur einige der namhaften Vortragenden) aber auch Konzerte, Konzertlesungen, Musik, Spiel und Tanz oder ein viertägiges „World-Peace-Game“, interreligiöse Gebete oder ökumenische Gottesdienste oder  Politfilm-Reihe schaffen Zugänge auf persönlicher, lokaler, regionaler Ebene aktiv zu werden. Dabei sind Besuche von Schulklassen oder Gruppen erwünscht, werden eigens geplant und begleitet.

Fähigkeit zum Frieden

Das Veranstaltungsprogramm 2017 ist – gerade wie die ‚friedens räume‘ selber auch – auf ganzheitliches Lernen angelegt. Man will inspirieren und motivieren, die Fähigkeit zum Friedenshandeln zu entfalten, eine „Friedens- und Konfliktfähigkeit als soziale Kunst“ entdecken und in den Köpfen und  Herzen pflanzen und wachsen lassen.

 

Einladung zur Matinee und Saisoneröffnung
Wann: Samstag, 8. April, 11 Uhr
Wo: friedens räume (Villa Lindenhof, Lindenhofweg 25)

Eröffnungsansprache:
Walter L. Buder (Bregenz) zum Thema: „Nicht müde werden…“- Vom Gehen, dem Weg und den Zeichen des Friedens.

Bei der Eröffnung wird die Neugestaltung im Werkraum zur Geschichte der deutschen Friedensbewegung präsentiert.

www.friedens-raeume.de