Was kann ich da schon ausrichten, diesen Satz hört man durchaus hin und wieder. Aber jede und jeder, der die Schülerinnen und Schüler der Götzner Volksschule Markt gesehen hat, der weiß, der Satz gilt nicht. Jeder kann etwas für den Frieden tun - egal wie alt, egal wie mächtig.

Es ist Ende April. Seit etwas mehr als zwei Monaten herrscht Krieg in der Ukraine. Man spricht darüber. Die Nachrichten sind voll davon. Dass das alles furchtbar ist, eine bis ins Innerste reichende Erschütterung einer Gesellschaft, die sich im besten Fall an Krieg kaum noch erinnern kann, darüber scheint man sich einig. Die Hilfsbereitschaft ist groß. Aber darüber hinaus? Was will, was kann man schon machen? Friede, das scheint etwas, das die Mächtigen zu regeln haben.

Friede braucht Öffentlichkeit

Stimmt nicht! Friede hat genau so viel Kraft in den kleinen Zeichen und Gesten. Wie jene der Schülerinnen und Schüler der Götzner Volksschule Markt. Gemeinsam mit ihren Religionslehrerinnen und Religionslehrern haben sie sich in dieser Woche im Unterricht damit beschäftigt, was denn hinter diesem großen Begriff "Friede" steckt. Sie haben sich Gedanken gemacht, darüber gesprochen, gesehen und gehört, dass der Friede aus den Religionen nicht wegzudenken ist. Und sie haben sich ein Herz gefasst und sind mit ihren Lehrerinnen und Lehrern damit an die Öffentlichkeit gegangen.

Alle Achtung vor der kommenden Generation

Mitten am Vormittag am Götzner Garnmarkt haben sie sich hingestellt und gezeigt, dass Friede wichtig ist. Sie haben gesungen, Musik gemacht und gesagt, was Friede für sie bedeuten kann. Sie haben deutlich gemacht, dass sie alle Teil einer großen Gemeinschaft sind - egal. welche Sprache mach spricht, egal, woher man stammt, egal, woran man glaubt.

Eine tolle Leistung. Eine wichtige Leistung. Das Schöne daran, sie waren nicht allein und sie sind nicht die einzigen. Gut 200 Frauen und Männer waren dabei, als die Kinder den Frieden hoch leben ließen. Die Sitzbänke in der näheren Umgebung waren schnell zu besetzt und viele versuchten so, aus der Höhe noch ein besseren Blick auf das zu erhaschen, was da vor sich ging. Auch in den umliegenden Cafés unterbrach man die Gespräche und hörte hin. Tolle Aktion!

Wie lebensnah Unterricht sein kann

Wie gesagt, die Volksschule in Götzis ist nur ein Beispiel von vielen. Im ganzen Land, in ganz Österreich, sind Religionslehrerinnen und Religionslehrer - vom Christentum bis zum Islam - der Einladung der Fachinspektorinnen und Fachinspektoren gefolgt. Sie haben den Religionsunterricht genutzt, um gemeinsam mit ihren Klassen dem Thema "Frieden" Raum zu geben. Kleine und große Friedenszeichen sind vor Ort entstanden. So wie an der Mittelschule in Lingenau oder dem Gymnasium in Bludenz, wo sich rund 1000 Schülerinnen und Schüler für den Frieden engagiert haben. Das alles sind Hoffnungszeichen. Sie wirken und sie wirken (hoffentlich noch lange) nach. 

Mehr Fotos von weiteren Friedensaktionen finden Sie auch hier.