Ja, eigentlich befinden wir uns schon mitten in der Fastenzeit. Zwar ist das Ende noch in weiter Sicht, aber ein Anfang ist schon gemacht. Oder? Wer bislang auf nichts verzichtet hat, sich aber spontan entschließt doch noch "mitzufasten", kann sich als Ansporn ja auf das Motto der Katholischen Jugend Österreich beziehen: Mach dich frei. Was auf den ersten Blick komisch klingt, birgt viele Chancen. Beispiel gefällig? Fast food fasten um sich frei zu machen für gutes, selbstgekochtes Essen.

Die Fastenzeit ist an sich ja keine lustige Zeit. Wie auch, wenn nach Fasching und Ausgelassenheit plötzlich 40 Tage Verzicht angesagt sind.  "Verzicht ist natürlich mühsam, schließlich tust du etwas nicht, was du normalerweise tust. Fasten kann aber gottseidank mehr", betont Vera Hofbauer, ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Jugend Österreich (KJÖ). Diese hat deshalb das "Freestylefasten" ins Leben gerufen, mit der die spirituelle Grunddimension von Fasten gezeigt werden soll. Der Fokus liege dabei auf Fasten als Möglichkeit freier zu leben. Das bedeutet nicht nur die tiefere Dimension dahinter zu sehen, sondern auch das zu fasten, was zu einem passt. Ganz unkonventionell.

Wovon will ich mich frei machen? Und wofür?

Der Verzicht auf Süßigkeiten, Knabberzeug, Alkohol oder das Autofasten kennen die meisten ja bereits, schließlich haben sich diese Fastenaktionen schon lange bewährt. Es gibt aber auch die Möglichkeit des "Freestylefastens". Und dabei stellt man sich die Frage "Wovon will ich mich frei machen? Und wofür?"  Oder anders formuliert: Du machts dich frei von etwas und wirst dadurch freier für etwas anderes, für das, was wirklich wichtig ist. Beispielsweise: Keine Schokolade zu essen führt dazu, neue Geschmäcker zu entdecken oder sich im eigenen Körper wohler zu fühlen. Oder: Der Verzicht auf Supermärkte macht frei für einen nachhaltigeren Lebensstil.

So viele Möglichkeiten

Ein paar Ideen wie und was man fasten könnte, haben Jugendliche schon auf der Homepage auf "Freestylefasten-Freecards"  festgehalten. "Ich mache mich frei von Trägheit, damit ich frei werde für sportliche Aktivität" zum Beispiel. Oder ""Ich mache mich frei von meinen 1000 Ausreden , damit ich frei werde für soziales Engagement." Oder "Ich mache mich frei von meinem Perfektionsdrang, damit ich frei werde für ein unbeschwertes Leben." Möglichkeiten gibt es also viele. Die Seite www.freestylefasten.at gibt das Werkzeug in die Hand, selbst freestyle zu fasten oder mit Jugendlichen in schulischer oder außerschulischer Jugendarbeit zum Thema zu arbeiten. So finden sich auf der Homepage Ideen für Fastenvorsätze, spirituelle Impulse, sowie Methoden zum Thema Fasten.

Und zum Schluss lässt sich der Witz über Veganer bzw. Vegetarier vielleicht auch noch auf Fastende ummünzen. "Woran erkennt man einen Veganer/Vegetarier? Er wird es dir erzählen".