Rund zehn Millionen Euro lösen sich in Österreich jährlich in Luft auf. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Feuerwerke gehören zu Silvester nämlich dazu, wie das Amen im Gebet. Dass deren Produktion aber auf Kosten von Kindern auf der anderen Seite der Welt geschieht, verdrängen viele.

Sie machen Lärm, verursachen Umwelt- und Luftverschmutzung, bergen ein hohes Verletzungsrisiko und erschrecken Tiere und Kleinkinder. Immer mehr Städte und Regionen schränken den Silvesterbrauch ein oder verbieten ihn ganz. Dennoch sind Feuerwerke vor allem zu Silvester sehr beliebt und allein in Österreich werden jährlich Millionen mit den bunten Lichtern umgesetzt.

Weniger bekannt ist die Tatsache, wer und und unter welchen problematischen Arbeitsbedingungen die Feuerwerkskörper herstellt.  Regelmäßig kommt es zu tödlichen Unfällen in Feuerwerksfabriken; in mehreren Ländern – darunter China, El Salvador, Guatemala, Indien, Indonesien und Peru – ist nach wie vor missbräuchliche Kinderarbeit anzutreffen.

Verboten, aber trotzdem ...

"Kinderarbeit in der Feuerwerksindustrie ist in so gut wie allen Staaten streng verboten. Das heißt aber leider nicht, dass es sie nicht mehr gibt“, so Reinhard Heiserer von Jugend Eine Welt. Immerhin in Indien, nach China der zweitgrößte Feuerwerksproduzent weltweit, ist die Kinderarbeit stark zurückgegangen. Das sei einerseits auf bessere Kontrollen und hohe Strafen zurückzuführen, andererseits auf den allgemeinen Niedergang der gesamten Feuerwerksbranche, die in den letzten Jahren mit illegaler Billigkonkurrenz aus China zu kämpfen hatte. Dort starben 2017 mindestens 17 Menschen bei Unfällen Explosionen – ebenso wie in Indien, Mexiko, Portugal und Indonesien.

„Oftmals schauen die Behördenvertreter weg oder haben einfach nicht die Kapazitäten, um das Problem einzudämmen. Vor allem, wenn es sich um Heimarbeit in abgelegenen Dörfern handelt, wo Feuerwerkskörper in mühsamer Handarbeit mit Schwarzpulver und Chemikalien gefüllt werden", betont Heiserer.

Gefährlich, umweltschädlich, ethisch bedenklich ...

„Feuerwerkskörper sind laut, gefährlich, umweltschädlich und ethisch bedenklich – sie sind alles andere als ein harmloser Spaß und ihr exzessiver Einsatz sollte auf jeden Fall eingeschränkt werden“, zeigt sich Heiserer überzeugt. „Wir freuen uns sehr, dass der internationale Trend immer mehr weg vom klassischen Feuerwerk und hin zu weniger problematischen Alternativen wie Licht- und Lasershows geht. Mehr ist wohl nicht zu sagen.