Benedikt XVI. nimmt bei Generalaudienz auf Priesterjahr Bezug

Vatikanstadt, 28.04.2010 (KAP) Papst Benedikt XVI. hat bei der Generalaudienz am Mittwoch im Vatikan Priester aus der Diözese Feldkirch mit Diözesanbischof Elmar Fischer an der Spitze begrüßt. Nach der Ansprache des Papstes und dem Segen kam Bischof Fischer zu einer kurzen Unterredung mit Benedikt XVI. zusammen.

Einen besonderen Gruß richtete der Papst auch an eine große Gruppe von Priesterseminaristen aus dem Libanon. In englischer Sprache wandte sich Benedikt XVI. an Delegationen der lutherischen Kirche Norwegens, der Anglikaner und der amerikanischen "Pave the Way"-Stiftung. Die von dem jüdischen Unternehmer Gary Krupp geleitete Stiftung setzt sich für eine positive Bewertung des umstrittenen Pontifikats von Pius XII. (1939-58) ein.

In der Ansprache ging der Papst aus Anlass des bis 11. Juni dauernden Priesterjahres auf den beispielhaften Einsatz von Klerikern und Pflegeorden für Notleidende, Arme und Waisenkinder ein. Dabei setze christliche Nächstenliebe immer die Gemeinschaft mit Christus in der Kirche voraus.

"Apostel der Nächstenliebe"

Im Vorfeld seiner Turin-Reise am Wochenende verwies der Papst auf zwei hochverehrte heilige Priester des 18. und 19. Jahrhunderts aus der Industriemetropole. Als "Apostel der Nächstenliebe" hätten Giuseppe Benedetto Cottolengo und Leonardo Murialdo, Gründer der Kongregation vom Heiligen Josef, in dramatischer Zeit christliche Nächstenliebe praktiziert. Das von dem Heiligen gegründete Pflegeheim "Cottolengo" steht am Sonntag auf dem Papstprogramm in Turin. Anlass für die Tagesreise nach Norditalien ist die Ausstellung des Grabtuchs Jesu. In der Kathedrale wird Benedikt XVI. vor der ausgestellten Reliquie eine Meditation halten.

Cottolengo habe zu Beginn des 19. Jahrhundert zunächst als vielgesuchter Beichtvater und geschätzter Prediger gewirkt, führte der Papst vor mehreren Zehntausend Gläubigen auf dem Petersplatz aus. Doch nach dem erschütternden Tod einer Mutter, die bei der Geburt ihres sechsten Kindes im Kreis ihrer mittellosen Familie starb, habe er eine "neue Berufung" erfahren. Das von ihm gegründete "Kleine Haus der göttlichen Versöhnung", das zum Vorbild für viele Einrichtungen der Welt geworden sei, habe vielen armen und kranken Menschen ein Zuhause geboten.

Das Beispiel der beiden heiligen Priester möge den "Dienst der vielen Geistlichen erleuchten, die sich großzügig für Gott und ihre Gemeinden aufopfern, und jedem von ihnen helfen, sich mit Freude und Bereitschaft Gott und den Nächsten zu widmen", so der Papst.

(Das YouTube-Video von der Generalaudienz am Mittwoch Vormittag in Rom können Sie im Fenster rechts ansehen.)