Dass die Stadt Feldkirch heuer ihren 800. Geburtstag feiert, das dürfte mittlerweile landauf, landab so ziemlich jede/r mitbekommen haben. Über 100 Veranstaltungen werden es bis Ende des Jahres sein, in denen die Stadt einen Blick auf ihre Vergangenheit und auf ihre Zukunft geworfen hat. Aber noch ist nicht aller Tage Abend. Denn vor dem Schluss kommt erst noch das große Finale.

365 Tage lang Geburtstag zu feiern, das verlange schon einiges an raffinierten Ideen, wenn man die Spannung des Anfangs bis zuletzt aufrechterhalten wolle, erklärte Feldkirchs Bürgermeister Wilfried Berchtold beim "Schluss-Sprint"-Pressegespräch des Jubiläumsjahres in der Montfortstadt. Und natürlich hat er damit recht. Recht hat aber auch jede und jeder, der ganz selbstbewusst mal die Behauptung in den Raum stellt, dass das in Feldkirch bestens gelungen ist.

"Mit einander die Stadt gefeiert"

100 Veranstaltungen werden es ingesamt sein, auf die man am Ende des Jahres zurückblicken kann. Rund 15.000 Besucher/innen zählt man aktuell in der groß angelegten Sonderschau "Von Hugo bis dato", die aus dem Palais Liechtenstein ein Museum werden ließ - goldige Ausblicke über die Dächer der Stadt dank neuer Aussichtsplattform inklusive. Der Start der Rad-Rundfahrt brachte ebenfalls Tausende bei strahlendem Sonnenschein in die Feldkircher Innenstadt und beim Österreichischen Städtetag blickten sowieso alle Augen auf die Stadt an der Ill. Die Feldkircher Stadtgeschichte in acht Bänden verkauft sich bestens und überhaupt steuert man auf einen Erfolg auf ganzer Linie zu. Was Wilfried Berchtold aber am meisten freue sei, "dass die Bürgerinnen und Bürger Feldkirchs miteinander ihre Stadt gefeiert haben. Sie alle haben die Stimmung dieses Jahres aufgenommen und weitergetragen."

Nun wurde in Feldkirch natürlich nicht nur um des Feierns willen gefeiert. Nein, Nachhaltigkeit lautete auch hier das Zauberwort. Im Falle von Feldkirch zeigt sich das unter anderem dadurch, dass mit der baulichen und auch inhaltlichen Aufwertung des Palais Liechtensteins schon ein wichtiger Impuls für die Stadt gesetzt wurde. Wie die Inhalte der Sonderschau zum Jubiläum auch in Zukunft erhalten bzw. zugänglich bleiben können, dazu laufen, so Bürgermeister Berchtold, derzeit einige Überlegungen.

Ein "Plus" dafür, dass es weitergeht

Natürlich hat sich jedes Jubeljahr auch irgendwann einmal der Frage zu stellen, was denn am Ende bleibt als Rest vom Schützenfest? Diese Frage beantwortet man in Feldkirch mit einem "Plus" - mit "Feldkirch 800+". Das wird so zum Markenzeichen für Projekte, die 2018 angestoßen wurden und weiter nachwirken. In Zusammenarbeit mit dem Land Vorarlberg wird so zum Beispiel das Symposium „natur vielfalt bauen“ im Montforthaus stattfinden. Thema sind hier die Bedürfnisse und Strategien einer klugen und energieeffizienten Ortsentwicklung. „Ein weiteres Projekt, das ebenfalls über das Jubiläumsjahr hinaus gehen wird, ist ,Cinemear', das von Sounddesignerin Cornelia Baumgartner entwickelt wurde. Als ,Kino im Ohr' gedacht sollen Besucherinnen und Besucher anhand von vier Hörspielen zu historischen Persönlichkeiten aus Feldkirchs Geschichte beim Stadtrundgang direkt vor Ort mehr erfahren können", so Monika Wagner, Koordinatorin und Projektleiterin des Stadtjubiläums. Wer schon mal hineinhören will in die Stadtgeschichte, der klickt sich derzeit noch auf der Website www.feldkirch800.at durch, später genügt dann der Klick auf die App, die gerade entsteht.

Und jetzt - jetzt heißt es "Feldkirch feiert"

Klare Ansage: Ab heute wird in Feldkirch noch einmal gefeiert. Drei Wochen lang. Es sind drei Wochen, die noch einmal in sich versammeln, was das ganze Jahr über Programm war: Die Vielfalt der Stadt.

Konkret heißt das, dass da für einen "Tag des offenen Rathauses" ebenso Platz ist wie für die große Vereinsmesse mit über 100 teilnehmenden Vereinen und einer Festmesse, die Bischof Benno Elbs mit den vielen Ehrenamtlichen feiern wird. Auch das Aufspielen der ältesten Musikschule des Landes in einem ganz eigenen Geburtstagskonzert ist in diesem bunten Blumenstrauß mit dabei. "Mein ,Herzensprojekt', wenn man das so sagen kann, ist neben der Partynacht im Reichenfeld wirklich die Vereinsmesse am 23. September. Die vielen Ehrenamtlichen und Freiwilligen lassen sich da immer ganz besondere Dinge einfallen. Es wird zum Beispiel eine öffentliche Probe der Wasserrettung geben und danach lädt die Trachtengruppe noch zum Tanz ins Gasthaus ein", macht Heike Sprenger, die in der Stadt für Jugend, Ehrenamt und Soziales zuständig ist, ordentlich Werbung. Darf sie auch, denn es will schon was heißen, wenn sich für die Feldkircher Partynacht Bands wie Gab & Gal oder Buntspecht in Feldkirch einfinden oder besser noch sogar extra für Feldkirch noch einmal zusammenraufen. So geschehen mit der Band "La Pulqueria" aus Spanien, die sich eigentlich schon getrennt hatte, deren Band-Mitglieder aber derartige Feldkirch-Fans sind, dass sie extra zum Geburtstag der Stadt noch einmal anreisen und so quasi in die Band-Verlängerung gehen.

Sternderl schaun in der Langen Nacht der Museen

Ja und dann ist da natürlich auch noch die "Lange Nacht der Museen", die heuer ganz unter dem Zeichen des Sternenhimmels steht und Kulturvermittlerin Heidi Kurz zu Astronomischem für Größere und Kleinere inspirierte: "Es wird Himmelsboebachtungen geben, Kinder können ein Fernrohr basteln und Stadtbibliothekar Hans Gruber führt zum Thema ,Zeit der Sterne, Zeit der Menschen' durch unsere Ausstellung."

Ja und was wäre ein Finale ohne ein ordentliches Feuerwerk. Im Falle Feldkirchs ist das ein Licht- und Farbenspiel, das so seinesgleichen sucht. Vom 3. bis zum 6. Oktober bespielen nämlich gleich mehrere Künstler die Stadt mit ihren Lichtinstallationen. "Lichtstadt Feldkirch", heißt deshalb nicht nur das Programm, sondern auch der neu gegründete Verein, der von nun an alle zwei Jahre dieses Farbenspiel in Feldkirch realisieren will. Den Anfang machen heuer Olafur Eliasson, Thilo Frank, Philipp Geist, der die Johanniterkirche 2013 bereits illuminierte, und David Reumüller. Na, wenn das kein schöner Zieleinlauf ist. Bis dahin aber heißt es weiterhin: Feldkirch feiert - und wir feiern mit!

Highlights der nächsten Wochen

  • 22. September: Feldkircher Evensong, Uraufführung zum Singtag 2018, 19 Uhr, Dom Feldkirch
  • 22. und 23. September: Vereinsmesse auf dem Gelände des Reichenfeldes, jeweils 10-17 Uhr.
    Festmesse mit Bischof Benno Elbs am 23. September, 9.30 Uhr. Dom Feldkirch
  • 28. September: Partynacht "Bleib jung, Feldkirch 800", mit Gab Gal, Buntspecht und La Pulqueria, ab 21 Uhr, Reichenfeld Feldkirch
  • 30. September: "Rock meets Calssic", Jubiläumskonzert der Musikschule Feldkirch, 19 Uhr, Reichenfeld Feldkirch
  • 3. bis 6. Oktober: Lichtstadt Feldkirch, mit Lichtinstallationen von Olafur Eliasson, Thilo Frank, Philipp Geist und David Reumüller, 20-23 Uhr, Altstadt Feldkirch
  • 6. Oktober: "Lange Nacht der Museen", 18-1 Uhr, in der Sonderschau des Palais Liechtenstein Feldkirch

Das gesamte Programm des Feldkircher Jubiläumsjahres finden Sie unter: www.feldkirch800.at