Aschenritus, Fastentage, verhüllte Kreuze, Fastentücher, die Zahl 40 und der Verzicht. Mit Aschermittwoch beginnt die vorösterliche Bußzeit - oder eben auch Fastenzeit genannt.

Mit Beginn des Märzes startet heuer also auch die Fastenzeit - und damit 40 Tage, die bei vielen Menschen von Verzicht geprägt ist. Schließlich werden spätestens zu Aschermittwoch große Pläne geschmiedet, oder bestenfalls gleich umgesetzt: Kein Alkohol, keine Süßigkeiten, Autofasten, kein Fleisch - Möglichkeiten gäbe es ja viele. Fakt ist aber, dass die Fastenzeit dazu da ist, um sich auf Ostern als das Fest der Auferstehung Jesu Christi vorzubereiten. Die Kirche lädt dazu ein, sich erneut auf die Grundlagen christlicher Existenz zu besinnen. Daher stehen Buße und Umkehr, Gebet und Werke tätiger Nächstenliebe im Zentrum der Fastenzeit.

Bedenke, Mensch, dass Du Staub bist

Den Anfang macht also der Aschenritus, bei dem Gläubigen am Aschermittwoch das Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet wird. Auf der Synode von Benevent im Jahr 1091 schrieb Papst Urban II. den Aschenritus für alle Gläubigen vor. Begleitet von einem "Bedenke, Mensch, dass Du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst“. Der Brauch, die Asche aus den verbrannten Palmzweigen des vergangenen Jahres zu gewinnen, entstand übrigens im zwölften Jahrhundert.

Fasten- oder Hungertücher

1.000 Jahre alt ist der Brauch, am Aschermittwoch das Altarbild mit einem Fastentuch zu verhüllen. Die Fastentücher sollen mit ihrer biblischen Bilderfolge auf Ostern einstimmen. Das älteste Fastentuch stammt aus dem Jahr 1458, befindet sich im Dom zu Gurk und ist auch das größte in Österreich. Mehr zu der Tradition des Hungertuchs finden Sie hier

Die "falschen" 40 Tage

Die heute gebräuchliche Rede von der 40-tägigen Fastenzeit ist liturgisch nicht ganz korrekt, macht aber auf die hohe symbolische Bedeutung der Zahl 40 in der Bibel aufmerksam. So fastete der Prophet Elija 40 Tage in der Wüste, ehe er seiner Berufung folgte. Das Volk Israel wanderte nach dem Auszug aus Ägypten 40 Jahre durch die Wüste und durchlief damit eine Zeit der Läuterung. Moses war Gott auf dem Berg Sinai 40 Tage nahe. Die Stadt Ninive hatte 40 Tage, um ihre Sünden zu bereuen. Und auch Jesus nahm nach seiner Taufe im Jordan eine 40-tägige Gebets- und Fastenzeit in der Wüste auf sich.

Noch nicht die richtige "Fastenart" gefunden?

Möglichkeiten zu fasten gibt es also viele. Autofasten zum Beispiel, die Aktion trocken oder mit Joggen in die Fastenzeit zum Beispiel. Oder aber Sie legen den Fokus auf mehr Achtsamkeit und schauen sich beim diözesanen Fastenprojekt "halt amol" an, wie junge SportlerInnen Innehalten. Per Newsletter oder auf facebook/haltamol. Oder Sie hören sich die Fastenpredigten zum Thema "Lüge und Wahrheit" in der Basilika in Rankweil an.  (red/religion.orf.at)