Was wird an Allerheiligen (1. November) und was an Allerseelen (2. November) gefeiert? Wir haben die Antworten.

Was wird an Allerheiligen gefeiert?
Was bedeutet Allerseelen?
Seit wann gibt es Allerheiligen?
Seit wann gibt es Allerseelen?
Welchen theologischen Hintergrund hat Allerheiligen?
Was verbindet beide Tage?
Welches Brauchtum rankt sich um Allerheiligen und Allerseelen?

Was wird an Allerheiligen gefeiert?

Am 1. November feiert die Katholische Kirche das Fest Allerheiligen. An diesem Festtag wird - wie der Name bereits sagt - der Heiligen und Seligen der Kirche gedacht. Auf diese Weise sollen insbesondere jene Heiligen in den Mittelpunkt gerückt werden, derer nicht durch eigene Feiertage im Jahreskreis gedacht wird, und welche nicht im alltäglichen Bewusstsein präsent sind. Hintergrund ist hier die Lehre der Kirche, wonach jeder Gläubige zur Heiligkeit berufen ist. Früher wurde Allerheiligen nach Pfingsten begangen; die liturgische Farbe ist daher weiß. Zum Evangelium werden in allen Lesejahren die Seligsprechungen aus der Bergpredigt gelesen.

Was bedeutet Allerseelen?

Zu Allerseelen begeht die Katholische Kirche das Gedächtnis für die Verstorbenen. Das Datum dieses Festes ist der 2. November. Durch Gebet, Fürbitte, Almosen und Friedhofsgänge gedenken die Menschen aller Armen Seelen im Fegefeuer und wenden ihnen Ablässe zu. Die liturgische Farbe des Festes ist violett.

Seit wann gibt es Allerheiligen?

Das Fest Allerheiligen hat seinen Ursprung im 4. Jahrhundert in der Osthälfte des Römischen Reiches. Es fasst "alle" Heiligen, Märtyrer und Apostel an einem einzigen Festtag zusammen. Ursprünglich wurde der "Herrentag aller Heiligen" am 1. Sonntag nach Pfingsten gefeiert. Im Zuge der Christenverfolgungen war die Zahl der Märtyrer rasant angestiegen, so dass es ratsam erschien, einen Festtag für all jene Heiligen einzuführen, denen im kirchlichen Kalender kein eigener Gedenktag eingeräumt werden konnte. Ende des 8. Jahrhunderts verbreitete sich das Fest von Frankreich aus auf die gesamte Westkirche. Papst Gregor IV. legte Allerheiligen 835 dann auf den 1. November fest.

Seit wann gibt es Allerseelen?

Die Wurzeln von Allerseelen gehen zurück auf das Jahr 998, in dem der Abt des französischen Benediktinerklosters Cluny, Odilo von Cluny, den Tag als Gedenktag für alle verstorbenen Gläubigen in seinem Kloster festgesetzt hatte. Christliche Feste zum Totengedenken gibt es allerdings bereits seit dem 2. Jahrhundert. Die offizielle Festsetzung des Gedenktages erfolgte erst im Jahr 1915 durch Papst Benedikt XV.

Welchen theologischen Hintergrund hat Allerheiligen?

Basis des Festes ist Ostern: der Tod ist eigentlich schon überwunden. "Heilig" muss dabei im Verständnis der Urkirche gesehen werden. Es meint nicht die Eigenschaft besonderer religiöser Leistungsfähigkeit und außerordentlicher Lebensführung, sondern die Getauften, weil sie aus der Gabe des göttlichen Heils, das in den Sakramenten Taufe und Firmung zugesagt und zugeteilt worden ist, leben können.

Was verbindet beide Tage?

Dass sich das Totengedenken mehr und mehr auf den Allerheiligentag verschoben hat, hat vor allem pragmatische Gründe, schließlich ist Allerheiligen ein gesetzlicher Feiertag. Aber auch theologisch stehen beide Feste in einem engen Zusammenhang. So gründen Allerheiligen und Allerseelen in der christlichen Überzeugung, dass durch Jesus Christus eine Verbindung zwischen den Lebenden und den Toten besteht. Der Blick weitet sich vom irdischen Leben hin zur himmlischen Vollendung.

Welches Brauchtum rankt sich um Allerheiligen und Allerseelen?

Traditionell besuchen viele Menschen an diesen beiden Tagen ihre verstorbenen Verwandten am Friedhof, schmücken die Gräber mit Blumen, zünden Lichter an und beten für sie. Nachmittags finden zu Allerheiligen in den Pfarren auch Gräberumgänge und Gräbersegnungen statt. Traditionell werden an Allerheiligen auch zu Ehren aller in den Weltkriegen gefallenen Soldaten Gedenkfeiern mit Kranzniederlegung gefeiert und Gedenktafeln und Kreuze an Straßenrändern aufgestellt. (red/kathpress)