Die Bludenzerin Annerose Dünser berichtet von ihrem Freiwilligeneinsatz in Syrien, wo sie dort Flüchtlingskindern ein Stück Kindheit ermöglichte.

Annerose Dünser Freiwilligeneinsatz in SyrienWenn Annerose Dünser von ihrem Freiwilligeneinsatz in Syrien erzählt, dann sind das berührende Erlebnisse und Geschichten: Motiviert von einem früheren Einsatz in einem internationalen Friedenslager in Alexandria arbeitete sie über Vermittlung der Caritas Auslandshilfe drei Monate in einer Kinderkrippe in Syriens Hauptstadt Damaskus. Dort wurden in erster Linie Kleinkinder von sudanesischen Flüchtlingsfamilien betreut. „In vielen Fällen sind die Väter im Sudan, und die Mütter haben die volle Verantwortung für ihre Kinder zu tragen. Um den Müttern wenigstens die Möglichkeit zu geben, eine billige Hilfsarbeit annehmen zu können, entstand die Kinderkrippe“, erzählt die 21-jährige Bludenzerin. „Bevor es die Krippe gab, hatten die Mütter keine andere Möglichkeit, als die kleinen Kinder zu Hause einzuschließen. Die Kinder litten vor allem an Hunger, durch schlechte Wohnsituationen und unzureichende Kleidung oftmals auch an Kälte.“ Seit die Kinderkrippe eingerichtet wurde, können die Mütter guten Gewissens arbeiten gehen und wissen ihre Kinder bestens betreut.

In drei altersgemäß aufgeteilten Gruppen werden die Babys und Kleinkinder liebevoll umsorgt, und gleichzeitig lernen sie soziales Verhalten. „Gerade am Anfang meiner Zeit in Syrien erlebte ich bei den Kindern eine Phase, in der sie sich gegenseitig schlugen, weil sie keine andere Art wussten, sich auszudrücken,“ erinnert sich Annerose Dünser. Durch Vorbildwirkung und ein klares „Nein“ wurde aus dem groben schnell ein liebevolles und zuvorkommendes Verhalten. Großes Ziel ihres Freiwilligeneinsatzes war für Annerose Dünser, mit den Menschen vor Ort zu leben und möglichst viel über ihr Leben, Denken und Handeln zu verstehen.

Auf Grund der schwierigen politischen Lage musste Annerose Dünser ihren Freiwilligeneinsatz früher als geplant abbrechen. Ein Abschied, der ihr besonders schwer fiel, weil sie nur ganz kurz Zeit hatte, um sich von den Kindern zu verabschieden. „Da wurde mir auch bewusst, was es heißt, nicht in die Heimat zurückkehren zu können und auf der Flucht zu sein. Ich kann jederzeit wieder heimkehren, den Flüchtlingen bleibt nichts anderes übrig, als zu warten.“ Ihren Freiwilligeneinsatz betrachtet Annerose Dünser rückblickend als sehr bereichernd: „Ich bin sehr dankbar für alle Begegnungen und Erfahrungen, die mich selbst und mein Denken verändert haben.“ (caritas)

Erfahrungsbericht von Annerose Dünser auf www.caritas-vorarlberg.at


Kontakt und Information

„Du & D´Wealt“, „D´Wealt & I“ Freiwilligeneinsätze Caritas Auslandshilfe 
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