Am 8. Mai 1945 um 23.01 Uhr schwiegen in Europa die Waffen, mit der Kapitulation Deutschlands war auf dem alten Kontinent der Krieg vorbei. So steht es in den Geschichtsbüchern. Was bleibt ist die Erinnerung. Die Menschheit müsse aus den "Fehlern der Vergangenheit" lernen, forderte Papst Franziskus im Rahmen einer Audienz auf. Und er appellierte an die Regierenden in Konfliktregionen, sich für das Gemeinwohl und für eine Kultur des Friedens einzusetzen.

Nach wie vor machen die Bilder aus vergangener Zeit betroffen. Bilder von zerbombten Landschaften, Luftangriffen, Soldaten, Menschen in Angst. Und viele Tote und Verletzte. Diese Zeit des Grauens in Worte zu fassen, fällt nicht leicht. Online ist zu lesen: "Der Zweite Weltkrieg von 1939 bis 1945 war der zweite global geführte Krieg sämtlicher Großmächte des 20. Jahrhunderts und stellt den „bislang größten militärischen Konflikt“ in der Geschichte der Menschheit dar. Im Kriegsverlauf bildeten sich zwei militärische Allianzen, die als Achsenmächte und Alliierte bezeichnet werden. Direkt oder indirekt waren über 60 Staaten am Krieg beteiligt, über 110 Millionen Menschen standen unter Waffen. Die Zahl der Kriegstoten liegt zwischen 60 und 70 Millionen. Gekennzeichnet wurde der Konflikt unter anderem durch Blitzkriege, Flächenbombardements und den bisher einzigen Einsatz von Atomwaffen sowie Holocaust, Porajmos und zahllose Kriegsverbrechen. Mehr Informationen finden Sie hier

Kultur des Friedens
Eine "Kultur des Friedens" hat Papst Franziskus anlässlich des 70-Jahr-Jubiläums des Endes des Zweiten Weltkriegs gefordert. Ein Zeichen des Friedens setzen indes die Kirchen Österreichs mit einer multireligiösen Gebetsfeier, im Rahmen derer auch der Kriegsopfer gedacht wird. Juden, Muslime sowie katholische, orthodoxe und evangelische Christen werden an diesem Tag eine gemeinsam gestaltete Gebetsfeier für ein friedliches Miteinander abhalten. Den Ehrenschutz hat Außenminister Sebastian Kurz übernommen.

Musik zum "Tag der Befreiung"
Gefeiert werde die gemeinsame Gebetsstunde „in Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse und zahlreichen Opfer, damit verbunden ist aber auch ein Signal für Frieden und Versöhnung“, heißt es von Seiten der Veranstalter. Für die rund 60 Millionen Todesopfer, die der Krieg gefordert hat, werden im Rahmen der Feier symbolisch 60 Kerzen entzündet. Gleich im Anschluss an die Feier beginnt auf dem Wiener Heldenplatz ein Konzert der Wiener Symphoniker zum „Tag der Befreiung“. Die Symphoniker veranstalten das Gratiskonzert in Zusammenarbeit mit dem Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ), dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW), der Israelitischen Kultusgemeinde Wien und dem Verein Gedenkdienst sowie der österreichischen Bundesregierung und der Stadt Wien. Das Konzert beginnt um 19.30 Uhr und wird von ORF III live übertragen. 

Erinnern? Erinnern, leben und gestalten!
"Erinnern / leben / gestalten" ist auch Thema des "Carl Lampert Forums" - einer Initiative der Katholischen Kirche Vorarlberg, das die Erinnerung an den seligen Carl Lampert in Kirche und Gesellschaft wach halten will. Provikar Dr. Carl Lampert (1894-1944) war ein katholischer Priester, der von seinem Glauben und seiner Überzeugung nicht abrücken wollte und in Halle an der Saale von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde. Am 13. November 2011 wurde Carl Lampert in Dornbirn selig gesprochen. Wie es dazu kam, was ihm vorgeworfen wurde und seine letzten Stunden lesen Sie hier. (red/kathpress)