14 Auslandsdiener nahmen von Donnerstag bis Samstag am Vorbereitungsseminar der Pfarre Frastanz für den Auslandsdienst teil. Martin Strele vom Institut Kairos, der Einsatzleiter in Pedro Carbo (Ecuador), Manuel Gschweitl, und ehemalige Auslandsdiener waren die Referenten des Seminars, das schwerpunktmäßig von Entwicklungspolitik, Ziele von Entwicklung und von Gesundheit und Sicherheit handelte.

„Ziel des Seminars war es, dass zwischen den zukünftigen Auslandsdienern ein Austausch stattfindet und sie sich besser kennen lernen. Vor allem ging es aber um eines: Um das Aufbrechen von Denkmustern wie: „Wir gehen jetzt zu den armen Menschen nach Südamerika  und helfen ihnen“, so Gerhard Vonach, Verantwortlicher für die Auslandsdiener der Pfarre Frastanz. „Die Vorträge und Diskussionen dienten dazu, von der Sichtweise „Entwicklungshilfe“ zur Sichtweise „Entwicklungszusammenarbeit“ zu kommen. Das ist uns in diesen drei Tagen sehr gut gelungen“.

Auch Manuel Gschweitl, früher selbst Auslandsdiener, mittlerweile Einsatzleiter in Pedro Carbo, einer Stadt mit 35.000 Einwohner, bekräftigt: „Wir arbeiten mit der einheimischen Bevölkerung zusammen, in unserem Fall mit den Bauern vor Ort. Sie haben sich zu einer Genossenschaft zusammengeschlossen und vermarkten ihre Produkte gemeinsam. Das bringt ihnen viele Vorteile. Eine Zertifizierung der landwirtschaftlichen Produkte als Fair Trade ist ein weiteres, gemeinsames Ziel.“

Manuel Gschweitl 
Manuel Gschweitl mit seiner Frau und ihrem vier Monate altem Sohn

Die Pfarre Frastanz entsendet jedes Jahr durchschnittlich 15 Auslandsdiener, die bei den Dienststellen in den Ländern Ecuador, Bolivien, Brasilien, Israel, Kamerun, Kolumbien, Kroatien, Nicaragua, Sambia oder Sierra Leone ihren Sozial- oder Friedensdienst leisten. Der Auslandsdienst ist ein Ersatzdienst für den Zivildienst und existiert seit 1991. Die Pfarre Frastanz hat als Trägerverein für Auslandsdienst momentan 14 Einsatzstellen in 10 Ländern. Heuer wird auch eine junge Frau entsendet, die, auf freiwilliger Basis, in Granja, Boliven ihren Dienst leisten wird.

Die Projekte, oft mit kirchlichem Hintergrund, sind vielfältig. Auslandszivildiener sind 12 Monate lang als Handwerker, Lehrer oder beim Aufbau landwirtschaftlicher Strukturen tätig. In Jerusalem helfen die Auslandsdiener im Österreichischen Hospiz an der Mitgestaltung des Lebens und setzt sich bewusst mit der Geschichte Österreichs und deren Auswirkungen auf das Entstehen des Staates Israel auseinander.