Ferdinand von Schirachs Theaterstück "GOTT" wurde und wird kontroversiell diksutiert. Hier einige Positionen dazu.

kath.ch - "Gott" von Ferdinand von Schirach: 7 Punkte aus theologisch-ethischer Sicht

"In den kommenden Jahren ist mit einer weiteren Normalisierung der Suizidhilfe zu rechnen. Die Covid-19-Krise mit den teilweise beunruhigenden Nachrichten aus Pflegeheimen wird hier aller Voraussicht nach beschleunigend wirken. Während die Position der katholischen Kirche bis in die 1950er-Jahre weitgehend deckungsgleich mit der gesellschaftlichen Wertehaltung war, hat sich dies bis heute grundlegend geändert. (...)

In der Schweiz besteht heute keine Alternative mehr zu einem selbstbestimmten Sterben. Alle sind gefordert, zusammen mit anderen darüber nachzudenken, wie sie einmal sterben wollen. Es wäre gut, wenn das nicht erst dann geschähe, wenn es zu spät ist. Mindestens für diese Botschaft ist der Film «Gott» eine wichtige Anregung. Zum Artikel.

* Prof. Dr. Markus Zimmermann ist Titularprofessor an der Universität Freiburg. Er lehrt Moraltheologie und Ethik an der Theologischen Fakultät. Er ist Vizepräsident der Nationalen Ethikkommission.

evangelisch.de - Ach, "Gott", Herr von Schirach - Über vertane Chancen eines Volkserziehungsstücks

So findet dieses existentiell und sozial immens wichtige Thema eine angemessene Bühne – und dies gilt unabhängig von Qualität und Tendenz des Stückes. (...) Es gibt sich den Anschein eines Volkserziehungstheaters. Ein Bildungserlebnis ist es deswegen noch lange nicht. Denn Bildung vermittelt nicht nur Differenzen – Laien lernen beim Schauen des Stücks vor allem juristisch ohne Zweifel einiges –, sondern vor allem Zweideutigkeitssensibilisierung. Darin bleibt das Stück weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Zum Artikel.

Peter Dabrock (geb. 1964) ist Professor und Lehrstuhlinhaber für Systematische Theologie an der Universität Erlangen-Nürnberg. Er war von 2012 bis 2020 Mitglied des Deutschen Ethikrates, dessen Vorsitzender er 2016 bis 2020 wurde.

Die Zeit - Gott": Ethik ist keine Abstimmungssache

Natürlich legt es von Schirach auf eine Diskussion über die Legitimität des Suizids generell an, wenn er den öffentlichen Streit in einem Courtroom-Drama konzentriert und am Schluss einer Abstimmung des Publikums zuführt. Der Ethikrat tagt also, und wir sind jetzt Ethikrat. So etwas scheinbar Ergebnisoffenes ist eine beliebte Form der politischen Allgemeinbildung, aber es ist natürlich auch Volksbelustigung.  (...) Schaut man sich die letzte Sitzung des Deutschen Ethikrates vom 22. Oktober an, also des realen, nicht im TV tagenden, dann gewinnt man einen differenzierteren Eindruck. Auch wenn alle Experten des Rechts, der Philosophie oder der Theologie das Urteil des Verfassungsgerichts anerkennen, würden sie nicht einen allgemeinen Konsens in der Angelegenheit unterstellen und sie plädieren auch nicht dafür, der Selbsttötung den Charakter eines Ausnahmefalles abzusprechen. Zum Artikel

feinschwarz.net - "Gott" ist eine Mogelpackung

Und der Bischof? Er wird von Schirach gezeichnet als traditionalistischer Holzkopf. Seine Argumente sind die von Augustinus und Thomas, und es scheint ihm egal zu sein, dass wir weder im vierten noch im dreizehnten Jahrhundert leben. Der einzige smarte Charakter ist Biegler, der Anwalt des alten Herrn Gärtner. Er weiß immer alles besser als die Sachverständigen, es gibt nichts, was ihn überraschen könnte. Der Anwalt Biegler ist im Stück des Anwalts Schirach der mit Abstand klügste Kopf und strahlende Kämpfer für das Gute. Zum Artikel

Eine Buchbesprechung von Konstantin Sacher

ARD Degeto - Dossier zum TV-Drama "GOTT"

Mit Interviews, Ausschnitten, Making of und Co. Zur Website »