Der österreichische Priester Johannes Fürnkranz leitet in der Römischen Glaubenskongregation künftig die Sektion für Eheangelegenheiten.

Das vatikanische Presseamt teilte am Mittwoch mit, dass der 43-jährige Kirchenrechtsexperte von Papst Franziskus zu einem der vier Amtsleiter (Capo Ufficio) in der Glaubenskongregation ernannt worden ist. Fürnkranz ist Priester der Erzdiözese Wien und bereits seit rund fünf Jahren als Mitarbeiter an der Glaubenskongregation tätig. Von September 2005 bis September 2010 war er Sekretär des Wiener Erzbischofs Kardinal Christoph Schönborn.

Ein Weinviertler im Vatikan

Fürnkranz stammt aus Hollabrunn im Weinviertel. 2002 wurde er zum Priester geweiht und war anschließend Kaplan in der Pfarre Perchtoldsdorf. Nach der Zeit als Sekretär von Kardinal Schönborn schloss er in Rom eine Promotion in Kirchenrecht ab. Schon zuvor hatte Fürnkranz Teile seiner Priesterausbildung und theologischen Studien in Rom an der Päpstlichen Universität Gregoriana und dem Collegium Germanicum absolviert.

Mit seiner Ernennung zum Capo Ufficio verbleibt Fürnkranz in der Glaubenskongregation in dem Arbeitsbereich, in dem er schon zuvor tätig war. Der Posten eines Abteilungsleiters für Eheangelegenheiten war bislang unbesetzt. Hauptgegenstand der Sektion, der noch ein Priester und eine Sekretärin angehört, ist eine spezielle Form der Eheauflösung nach dem sogenannten „Privilegium petrinum“. Die Arbeit der Fachabteilung wird unterstützt durch eine Kommission aus Kurienmitarbeitern und Akademikern.

Insgesamt umfasst die Glaubenskongregation eine Sektion für Lehrfragen, eine Disziplinarsektion und die Ehesektion sowie eine neue vierte Abteilung, die den Aufgabenbereich der ehemals eigenständigen Kommission Ecclesia Dei für Belange von katholischen Traditionalisten übernommen hat. Leiter der Sektion für die Glaubenslehre ist seit März der italienische Theologe Riccardo Bollati, der den österreichischen Ordenspriester Hermann Geißler ersetzte. Die Disziplinarabteilung steht unter Leitung des Iren John Kennedy, die Sektion für Kontakte zu Traditionalisten wurde im März dem Franzosen Patrick Descourtieux übertragen.

Quelle: kathpress.at