Viele kennen diese Tradition: An Weihnachten klingelt es an der Tür und draußen steht - das Friedenslicht. Begleitet von ein paar Pfadfindern oder der Feuerwehrjugend. "Das Friedenslicht aus Betlehem" ist eine Tradition, die 1986 vom oberösterreichischen Landesstudio des ORF ins Leben gerufen wurde. Seine heurige Reise nach Österreich hat das Friedenslicht bereits gestartet.

Bereits zum 27. Mal ist das Friedenslicht aus Betlehem auf dem Weg nach Österreich um als Zeichen der Hoffnung auf Frieden daran zu erinnern, dass "bei der Geburt Jesu die Engel in Betlehem vom Frieden für die Menschen auf Erden gesungen haben". Ein Junge aus einer arabisch-christlichen Familie in Bethlehem hat am Dienstag in der Geburtsgrotte das traditionelle Friedenslicht entzündet.

Von Betlehem nach Linz
Die seit Jahren vom ORF Oberösterreich organisierte Friedenslicht-Reise ins Heilige Land musste aus Sicherheitsgründen wegen der Kämpfe zwischen Israel und der palästinensischen Hamas abgesagt werden. Die Entzündung des Friedenslichtes soll nun ein bewusstes Zeichen der Hoffnung auf Frieden inmitten der angespannten Situation im Nahen Osten setzen. Bei einer feierlichen Zeremonie übernahm Günther Hart,  Friedenslicht-Projektleiter vom ORF-Oberösterreich, das Licht als Symbol der Botschaft vom Weihnachtsfrieden aus den Händen des Buben. Am Mittwochabend übergab Hartl das per Flugzeug nach transportierte Friedenslicht im ORF-Landesstudio in Linz an das oberösterreichische Friedenslichtkind.

Ein Licht geht "um die Welt"
Von Österreich aus wird das Licht in ganz Europa verteilt, organisiert von den Pfadfindern. Bei einer ökumenischen Lichtmesse am 15. Dezember in der Wiener Pfarrkirche Altlerchenfeld wird das Licht an etwa 20 europäische Pfadfindergruppen ausgeteilt. Am Heiligen Abend wird es in rund 30 europäischen Ländern leuchten. In Österreich wird das Friedenssymbol am 24. Dezember flächendeckend in vielen christlichen Pfarrkirchen, Bahnhöfen, Rot-Kreuz-Stationen, Bundesheer-Kasernen und ORF-Landesstudios verfügbar sein.

Seit 1986
Die Friedenslicht-Aktion wurde 1986 ins Leben gerufen und hat sich seither als Weihnachtsbrauch etabliert. Wenn es die Sicherheitslage zulässt, entzündet ein oberösterreichisches Kind, das aufgrund seines besonderen sozialen Engagements ausgewählt wird, das Licht in der Geburtsgrotte von Bethlehem und bringt es nach Österreich. Nach Raketenangriffen auf Tel Aviv, Jerusalem und andere israelische Städte musste die Reise heuer storniert werden.