Ihre Glocken mussten die Dafinser bereits 1916 abgeben – sie dienten eingeschmolzen wohl als Kanonenfutter. Ein Jahr darauf brachen sie auch das Kirchenschiff ab, um es anschließend auf 123 Quadratmeter vergrößert wieder aufzubauen. Heuer jährt sich die Weihe von St. Josef zum 100. Mal.

Wir schreiben das Jahr 1918 und in Europa tobt der Erste Weltkrieg. 40 Staaten sind beteiligt, 17 Millionen Menschen lassen ihr Leben, viele mehr leiden unter Zerstörung und Hunger. Kurz bevor am 11. November der Waffenstillstand in Kraft treten wird, feiert man bereits in Dafins. Nicht den Frieden, nein, aber: Die Weihe einer neuen Kirche. Unter großen Anstrengungen und gegen viele Widerstände – woher in Kriegszeiten Geld nehmen, Arbeitskräfte, Material? – haben die Gläubigen um Pfarrer Gottfried Reis ihr zu klein gewordenes Gotteshaus zu ihrer heutigen Größe erweitert. Für Bischof Benno Elbs ist es ein "leuchtendes Signal der Hoffnung, der Zuversicht und des Vertrauens auf die Zukunft" – und darum vielleicht gerade heute so wichtig.

Ein Fest mit Weitblick

Und heute, hundert Jahre später, feiern die Dafinser wieder. Zum Festgottesdienst am Tag der Weihe ihres Dorfwunders kommt Generalvikar Rudolf Bischof nach St. Josef, anschließend gibt es am Schulplatz der VS Dafins einen Frühschoppen mit Bewirtung und Konzert der Harmoniemusik Muntlix. Es kann der Kirchturm erklommen und der denkmalgeschützte Kirchenraum erkundet werden.

Eine Pfarrgemeinde mit ihrem Gotteshaus wird zum Dorfbrunnen, an dem Menschen zusammenkommen und sich am Wasser erfrischen können, zitiert Pfarrer Felix Zortea den hl. Papst Johannes XXIII. Auch darum möchten die Dafinser mit ihrem Benefizprojekt – am Festtag werden kleine Holzbrunnen zu 5 bzw. 10 Euro verkauft – Brunnenbauten in Burkina Faso unterstützen.

Eine ausführliche Chronik der Ereignisse lesen Sie im Dafinser Pfarrblatt.