Die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) unterstützt den jüngsten Appell des "Club of Rome", der mit seinem Bericht "EarthforAll" - "eine Erde für alle" - auf die Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam gemacht hatte. Die gute Nachricht: Es ist noch nicht zu spät.

Puh, Glück gehabt. Schenkt man dem Club of Rome und seinem letzten Report Glauben, kann sich die Menschheit noch retten. Man erinnere sich:

Vor 50 Jahren rüttelte der Thinktank Club of Rome mit seinem Bericht "Die Grenzen des Wachstums" die Welt auf. Bis heute gilt sie als einflussreichste Publikation zur drohenden Überlastung unseres Planeten, in der Forschungsgruppe warnte: Ändert sich die globale Wirtschaftsweise nicht, brechen Ökonomie, Umwelt und Lebensqualität zusammen.

50 Jahre nach "Grenzen des Wachstums"

50 Jahre später erscheint mit "Earth for All" ein neuer Report, an dem mehr als 30 AutorInnen aus den Bereichen Entwicklungsökonomie über Klimaforschung bis hin zu Umweltpsychologie gearbeitet haben. Sie haben erforscht, mit welchen politischen Maßnahmen „innerhalb der planetarischen Grenzen innerhalb einer einzigen Generation Wohlstand für alle erreicht werden kann“. In "Earth for All" geht es um nichts weniger als die wichtigsten Maßnahmen, mit denen eine lebenswerte Zukunft der Menschheit noch möglich wäre. Die gute Nachricht also: Es ist noch nicht zu spät.

Fünf außerordentliche Kehrtwenden

Die Zukunft der Menschheit hängt vor allem von „fünf außerordentlichen Kehrtwenden“ ab: Beendigung der Armut, Beseitigung der eklatanten Ungleichheit, Ermächtigung der Frauen, Aufbau eines für Menschen und Ökosysteme gesunden Nahrungsmittelsystems und Übergang zum Einsatz sauberer Energie. Beispiel gefällig?

„Wir wissen, dass die reichste Milliarde Menschen 72 Prozent der globalen Ressourcen verbraucht, während es bei den ärmsten 1,2 Milliarden nur ein Prozent sind.D ie meisten natürlichen Ressourcen fließen also in den Konsum der reichsten Gesellschaften, die allerdings nur einen Bruchteil der Konsequenzen tragen – eine zutiefst ungerechte Situation.“ Ein extremes Maß an Ungleichheit sei äußerst destruktiv, „auch für die Reichen“, so die Warnung. „Es begünstigt Verhältnisse, die für alle gefährlich sind.“

Aufrüttel und umdenken

"Wir wünschen und hoffen, dass der neue Bericht 'EarthforAll' des Club of Rome dazu beiträgt, viele Menschen und vor allem viele Verantwortliche in Politik und Wirtschaft aufzurütteln und die öko-soziale Krise an ihren Wurzeln anzugehen", betont die Katholische Aktion und sieht in dem Bericht zahlreiche Parallelen zu den Papstenzykliken "Laudato si" (2015) und "Fratelli tutti" (2020).

Papst Franziskus: Es gibt nur eine Krise

"Es gibt nicht zwei Krisen nebeneinander, eine der Umwelt und eine der Gesellschaft, sondern eine einzige und komplexe sozial-ökologische Krise", halte Papst Franziskus immer wieder fest. An anderer Stelle unterstreiche der Papst: "Wir kommen nicht umhin anzuerkennen, dass ein wirklich ökologischer Ansatz sich immer in einen sozialen Ansatz verwandelt, der die Gerechtigkeit in die Umweltdiskussion aufnehmen muss, um die Klagen der Armen ebenso zu hören wie die Klagen der Erde." (red/kathpress)