Die meisten Menschen würden ihr Haus nicht ohne ihr Handy verlassen. Schließlich hält es die Verbindung zu vielen Freunden und Bekannten und zur Familie aufrecht. Kein Wunder also, dass auch Menschen auf der Flucht auf diese Mobilität angewiesen sind. Damit Füchtlinge sich mit ihrer Familie austauschen können, hat die Hilfsorganisation "Jugend Eine Welt" am Grenzübergang Nickelsdorf vor kurzem Handy-Simkarten verteilt.

Grenzübergang Nickelsdorf. Hier warten hunderte Flüchtlinge auf die Weiterfahrt, die meisten wollen nach Deutschland oder in andere europäische Länder. Jugend Eine Welt ist mit einem vierköpfigen Team vor Ort und bekommt einen Platz in der allgemeinen Ausgabestelle zugewiesen. Es dauert nur wenige Minuten, dann hat sich herumgesprochen, was die Hilfsorganisation gratis verteilt: Handy-Simkarten, die Gespräche ins Ausland – auch nach Syrien, Afghanistan oder in den Irak – ermöglichen. Und natürlich in andere europäische Länder, die das Ziel der meisten Flüchtlinge sind. Alle wollen eine. „In kürzester Zeit haben wir hunderte solcher Karten verteilt“, erzählt Teamleiter Benedikt Hageneder. „Wir haben darauf geschaut, dass vor allem Familien und Kinder eine erhalten.“  Kaum hatten die Flüchtlinge die Karten in Händen, wurde auch schon mit auf der Flucht verlorenen Familienmitgliedern oder der Heimat telefoniert.

Connect. Traiskirchen
Diese Aktion von Jugend Eine Welt zur direkten Hilfe für Flüchtlinge, die nach Möglichkeit weiter fortgesetzt werden soll, ist eine von unzähligen in Österreich - eine unglaubliche Welle von Solidarität und Hilfsbereitschaft für Menschen in Not zieht in diesen Tagen durch das ganze Land. Im Rahmen der Initiative „Connect.Traiskirchen“ stellte Jugend Eine Welt den Jugendlichen im Aufnahmelager einen „Riesenwuzzler“ zur Verfügung, der voller Begeisterung genutzt wurde. Zudem ist die Hilfsorganisation gemeinsam mit den Salesianern Don Boscos und Don Bosco Schwestern Mitträgerin des „Don Bosco Flüchtlingswerkes“, das sich insbesondere um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge kümmert.

„Ganz besonders wichtig ist uns jedoch auch der Blick in die Herkunftsregionen der Geflüchteten“, so Reinhard Heiserer, Vorsitzender von Jugend Eine Welt. „Trotz Krieg und Krisen harren dort die Menschen unter oft fürchterlichen Bedingungen weiter aus. Ihnen unter die Arme zu greifen ist das Ziel vieler Don Bosco Projekte im Nahen Osten wie auch in Afrika, die dringend unsere Unterstützung brauchen.“