In der Presseerklärung der Sommervollversammlung der Bischöfe heißt es, die Kirche muss wieder stärker missionarisch werden. Kardinal Schönborn berichtete Bischöfen von Gesprächen mit Papst.

Mariazell (KAP) Die katholische Kirche in Österreich blickt nach vorn. Wie es in einer Presseerklärung der Sommervollversammlung der Bischöfe heißt, muss die Kirche wieder stärker missionarisch werden. Auf diesem Hintergrund erneuern die Bischöfe den Appell des Mitteleuropäischen Katholikentags von 2004 an die Christen: "Versteckt euren Glauben nicht! Bleibt nicht am Rand des Weges in die gemeinsame Zukunft stehen! Geht mit, denkt mit, redet mit, arbeitet mit, sucht Allianzen mit allen Menschen guten Willens".

Eingangs hatte Kardinal Christoph Schönborn die Bischöfe umfassend über die Gespräche mit Papst Benedikt XVI. und Kardinälen der Römischen Kurie informiert. Kardinal Schönborn hatte sich am Montag und Dienstag gemeinsam mit dem Grazer Diözesanbischof Egon Kapellari als dem stellvertretenden Vorsitzenden, dem Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser und dem Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz im Vatikan aufgehalten. In der Presseerklärung heißt es wörtlich: "Bei den vertrauensvollen Gesprächen mit dem Papst und seinen Mitarbeitern konnten Fragen und Irritationen um die dann wieder zurückgenommene Bischofsernennung von Gerhard Maria Wagner geklärt werden". Der Papst habe "eindringlich und behutsam" gezeigt, was "Communio", kirchliche Gemeinschaft, bedeute, "auch im Verhältnis von Ortskirche und Weltkirche".
In der Erklärung der Bischöfe wird auf das internationale "Jahr des Priesters" Bezug genommen, das am Freitag beginnt. Dieses Jahr sei eine "Einladung an die ganze Kirche", die Priester zu unterstützen und ein positives Klima für priesterliche Berufungen zu schaffen. In diesem
Zusammenhang erinnern die Bischöfe daran, "dass es nicht hilfreich ist, sich auf die Frage der Zulassungsbedingungen zur Priesterweihe zu fixieren". Vielmehr gehe es darum, "hier und heute" alles zu tun, damit junge - und auch ältere - Männer ihre Berufung annehmen können.
Von ebenso großer Bedeutung sei der Einsatz der Laienchristen, die sich "großzügig in vielen Bereichen des kirchlichen Lebens und besonders in den Pfarren engagieren". Die Bischöfe haben Vertreter der Pfarrgemeinderäte zu einer großen Begegnung eingeladen, die unter dem Motto "Wo Gott ist, da ist Zukunft" von 13. bis 15. Mai 2010 in Mariazell stattfinden wird. Der Dienst der Pfarrgemeinderäte sei von großer Bedeutung für die gesamte Gesellschaft, weil die Pfarren gerade in Zeiten der wirtschaftlichen Krise zu den "wichtigsten Solidarnetzen" zählen, erinnern die Bischöfe.
Der Einsatz der Laienchristen beschränke sich aber nicht auf den unmittelbaren kirchlichen Bereichen: "Mehr denn je ist in der Gesellschaft der Einsatz von überzeugten Christen notwendig, die in allen Bereichen - Familie, Beruf, Wirtschaft, Politik, Kultur, Öffentlichkeit - Zeugnis für ihren Glauben ablegen und sich für jene menschlichen Werte engagieren, die zutiefst aus dem Evangelium gespeist sind".

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