Jeder kennt die Marke mit dem Logo eines "angebissenen Apfels". Und - sieht man sich den Umsatz von 170 Milliarden US-Dollar im Jahr 2013 an - weiß man, dass auch ganz viele Menschen mindestens ein Produkt dieser Marke zu Hause haben (müssen). Die Rede ist natürlich vom Elektronikkonzern Apple, der mit Ihrer Stimme die Möglichkeit hat, eine Auszeichnung der nicht sehr schmeichelhaften Art zu gewinnen: den Schandfleck 2013

Egal ob iPhone, MacBook, iPad oder ipod - so gut wie jeder hat mittlerweile mindestens ein Produkt des Elektronikriesen Apple zu Hause. Schließlich geht ohne iPhone heute fast gar nichts mehr - und für viele Menschen ist apple schon fast zu einer Art Lebensgefühl geworden. Gleichzeitig macht der Konzern oft auch mit Negativschlagzeilen auf sich aufmerksam - insbesondere aufgrund der Arbeitsbedingungen in Apples Produktions -und Zulieferbetrieben.

11 Stunden-Schichten
Mitte 2013 verlagerte Apple große Teile seiner Produktion zum taiwanesischen Zulieferer Pegatron. Laut Arbeitsrechtsorganisationen geschah dies vor allem aufgrund anhaltender Negativschlagzeilen zu Foxconn, doch die Arbeitsbedingungen bei Pegatron seien auch dort problematisch. 11-Stunden-Schichten an 6-7 Tagen der Woche, SchülerInnen und StudentInnen, die für Hilfsarbeiten herangezogen werden, militärischer Drill am Fließband, unbezahlte Überstunden und zuletzt sieben ungeklärte Todesfälle - diese und andere Skandale haben Partnerorganisationen von Clean-IT in Pegatron-Werken, aufgedeckt und publik gemacht.

Bis zum Selbstmord
Pegatron, ein Unternehmen das in Apple’s Zulieferkette immer schon eine wichtige Rolle spielte, ist nicht der einzige Apple-Zulieferer, der in den letzten Jahren in die Kritik von Menschen– und Arbeitsrechtsorganisationen gekommen ist. „Die Liste von menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen bei asiatischen Apple-Zulieferbetrieben ist lang und reicht von Todes- und Krankheitsfällen durch Gesundheitsgefährdung, Überarbeitung, Selbstmordserien bis zu Ausbeutung und Zwangsarbeit“, kritisiert Andrea Ben Lassoued, Leiterin der Südwind-Kampagne Clean-IT.

Nominiert
Zwar spricht sich Apple im firmeneigenen Verhaltenskodex für eine respekt- und würdevolle Behandlung der MitarbeiterInnen aus und hat sich mit dem Beitritt zur Fair Labor Association 2012 zu weiteren arbeits- und sozialrechtlichten Standards verpflichtet. Aber: „Mit der Verlagerung von Teilen der Produktion vom chinesischen Zulieferer Foxconn zum billigeren taiwanesischen Unternehmen Pegatron, das wie Foxconn für Arbeitsrechtsverletzungen bekannt ist, macht sich Apple in punkto Unternehmensverantwortung extrem unglaubwürdig. Aus diesem Grund nominieren wir Apple für den Schandfleck des Jahres 2013 und fordern das Unternehmen auf, sich endlich nachhaltig für faire Arbeitsbedingungen einzusetzen - das ist längst überfällig!“, erklärt Ben Lassoued und ruft zur Teilnahme am Voting für den Publikumspreis auf.

Zudem auf der Nominierungsliste
Der  „Schandfleck“ ist eine österreichische Auszeichnung für gesellschaftlich unverantwortlich agierende Unternehmen, vergeben durch das Netzwerk Soziale Verantwortung. Neben Apple haben es auch die Bundestheater Holding für Outsourcing an die G4S, die MA 48 für prekäre Beschäftigungspolitik mit den AbfallberaterInnen, die Andritz Hydro GmbH für die Beteiligung an menschenrechtlich und ökologisch problematischen Staudammprojekten in Laos und Brasilien sowie das Lebensministerium für fehlgeleitete Umweltpolitik auf die Nominierungsliste geschafft.

Der Schandfleck ist ...
Bereits zum zweiten Mal verleiht das Netzwerk Soziale Verantwortung den Schandfleck des Jahres – Auszeichnung für gesellschaftlich unverantwortliche Unternehmen, Organisationen, Institutionen und Einzelpersonen. Aus 11 eingegangenen Nominierungen hat die Jury fünf  Nominierungen auf die Shortlist gesetzt, die nun der Zivilgesellschaft zur Abstimmung stehen. Der/Die SiegerIn wird der Publikumspreis verliehen. Auch die Jury verleiht einen Jury-Schandfleck des Jahres 2013. Die Preise werden am Welttag der sozialen Gerechtigkeit (20.2.)verliehen. Übrigens: Der Schandfleck 2012 ging an kik.

Abgestimmt werden kann noch bis zum 18. Februar