So, wie der Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung steigt, steigt auch die Zahl der Demenzpatienten. Der morgige Welt-Alzheimer-Tag klärt auf über eine Krankheit, die uns alle angeht.

Polizist: „Sie fahren zu schnell!“ – Fahrer: „Ich muss ja ankommen, bevor ich vergesse, wohin ich fahren wollte.“ Oder auch katholischer: Alte Dame zum Pfarrer: „Ich habe meine Sünden vergessen. Was soll ich machen?“ – Pfarrer: „Wir nehmen die vom letzten Jahr.“

Witzig? Schon. Außerdem: ernst. Denn das, was Illustrator Peter Gaymann seit 2013 in seiner Serie „Demensch“ illustriert, hat einen wahren Kern: Demenzerkrankungen mit ihren Symptomen von A wie Aggressivität bis Z wie Zerstreutheit nehmen zu. Die Aktion Demenz geht davon aus, dass in Vorarlberg derzeit 5.600 Menschen mit der Diagnose leben, es bis 2030 jedoch bereits rund 7.000 Personen sein könnten. Das Risiko steigt mit zunehmendem Lebensalter: Sind in der Altersgruppe der 75- bis 79-Jährigen noch etwa sechs Prozent der Menschen betroffen, sind es bei den 85- bis 90-Jährigen bereits fast jeder vierte und bei den über 90-Jährigen jeder dritte (Quelle). Viel höher ist die Zahl derjenigen, die als Angehörige mitbetroffen sind, denn Demenz wirkt immer auch in die Familien hinein.

Menschlichkeit im Mittelpunkt

„Wir wollen mit der Aktion Demenz einen Beitrag zur würdigen Umsorgung und Integration von Menschen mit einer demenziell bedingten Veränderung und zur Unterstützung von deren Angehörigen in Vorarlberg leisten“, heißt es auf der Website der Aktion Demenz, die sich seit 2007 im Ländle für Patienten einsetzt und mit zahlreichen Projekten und Aktionen über die Krankheit aufklärt. Online finden sich zum Beispiel Angebote für Betroffene, Kontakte zu Angehörigengruppen sowie allgemeine Informationen zur Krankheit.

Ein Thema, das dieser Tage besonders virulent zu sein scheint: In der Beilage „ZEIT Doctor“ berichtet die Moderatorin Sophie Rosentreter kürzlich von den belastenden Erfahrungen der Demenzerkrankung ihrer Großmutter – und ihrer Organisation "Ilses weite Welt", das anderen helfen soll, den Umgang mit der Krankheit für alle – Betroffene und Angehörige – einfacher und konfliktärmer zu machen (es gibt z. B. einen Podcast). Wie es ist, mit Demenz zu leben, zeigt die Dokumentation „Das innere Leuchten“ von Stefan Sick, die gerade in den Kinos angelaufen ist (mehr zum Film »).

Und in Bludenz sind anlässlich des Welt-Alzheimer-Tags die Demensch-Cartoons von Peter Gaymann zu sehen – ab Samstag und bis zum 26. September im Rathaus (mehr dazu »).